Bomber der Armeeluftwaffe

 

Armee Typ 100 schwerer Bomber Nakajima Ki-49 Donryū (Sturmdrache):

 

一〇〇式重爆撃機 中島 キ-49 呑龍

 

Ki-49 Ia

 

 

Ein Projekt der Firma Nakajima aufgrund einer Ausschreibung der Armeeluftwaffe vom Frühjahr 1938 zum Ersatz des Bombers Ki-21. Es handelte sich um einen Mitteldecker mit geschlossener Kabine für die Besatzung, zwei 14-zylinder Sternmotoren und Einziehfahrwerk.

 

Anfang 1938 schrieb die Armeeluftwaffe einen schweren Bomber als Ersatz für die Ki-21 aus. Dieser sollte aufgrund von Geschwindigkeit, Panzerung und Bewaffnung auch ohne Jagdschutz agieren können. Vorgaben waren unter anderem:

- Höchstgeschwindigkeit 500 km/h auf 3000 m

- Reichweite 3000 km

- Abwehrbewaffnung ein flexibles 20 mm MG im oberen Rumpfkampfstand und mehrere flexible 7,7 mm MGs in mehreren Kampfstationen inklusive eines Heckkampfstands

- Bombenlast 1000 kg

 

Ab Sommer 1938 entstand ein Flugzeug unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus dem von der Armeeluftwaffe befohlenen Bau der Ki-21 von Mitsubishi. Grundgedanke war, ein Flugzeug mit guter Handhabung in niedrigen und mittleren Höhen. Dazu wurden große Flügel und große Steuerflächen benötigt. Zudem hatten die Flügel einen großen Querschnitt, was sowohl den Raum für große Tanks als auch eine günstige Aerodynamik ermöglichte. Alle Treibstoff- und Schmieröl-Tanks waren selbstabdichtend. Die Abwehrbewaffnung bestand aus je einem 7,7 mm MG im Bug- und Heckkampfstand, in jeder Seite des Hecks und im unteren Rumpf sowie einem 20 mm MG leicht nach links versetzt im oberen Rumpfkampfstand. Der Bombenschacht zog sich nahezu über die gesamte Länge der Flügelwurzeln.

 

Ki-49-I Heck- und oberer Rumpfkampfstand

 

 

Der erste Prototyp flog im August 1939. Er erwies sich als sehr gut handhabbar mit guter Manövrierfähigkeit. Die 1050 PS Motoren lieferten jedoch nicht ganz die erwarteten Ergebnisse, so dass ab dem zweiten Prototyp andere Motoren mir 1250 PS verwendet wurden. Bis Ende 1939 wurden die Prototypen Nr. 2 und 3 ausgeliefert und umfangreichen Tests unterzogen. Weitere 7 Vorserienmaschinen wurden 1940 ausgeliefert und für Ausrüstungstests und für Optimierungen verwendet. Im März 1941 erfolgte die offizielle Einführung.

 

Mehrere Versionen sind bekannt:

- Ki-49-I war die Basisversion

- Ki-49-IIa hat stärkere Motoren, besser geschützte Tanks, stärkerer und besser platzierter Panzerschutz für dir Besatzung sowie ein verbessertes Bombenzielgerät

- Ki-49-IIb hat stärkere Bewaffnung

- Ki-49-III hat nochmals stärkere Motoren

 

Ki-49-IIa

 

Von August 1941 bis Januar 1944  wurden insgesamt 804 Maschinen dieses Typs gebaut, hinzu kommen 10 Prototypen und Vorserienflugzeuge. Alliierte Codebezeichnung war "Helen".

 

Aufgrund von Kapazitätsengpässen konnte die Produktion nur langsam anlaufen. Daher standen bei Beginn der Kämpfe gegen die Alliierten nur wenige Maschinen zur Verfügung. Erst im Februar 1942 konnte die erste Staffel vollständig umgerüstet werden. Diese setzte die Maschinen hauptsächlich für Langstreckeneinsätze gegen Neuguinea oder Nordaustralien ein. Dabei wurde von den Besatzungen die gegenüber der Ki-21 schwache Motorisierung bemängelt. Daher wurde Mitte 1942 ein stärkerer Motor getestet und ab September in die Serienfertigung der nun als Ki-49-IIa bezeichneten Maschinen übernommen. 1943 wurde seitens der Besatzungen immer wieder bemängelt, dass sich mit den 7,7 mm MGs gegnerische Jäger immer schlechter abwehren oder gar abschießen ließen. Daher wurden Mitte 1943 die drei 7,7 mm MGs in Bug- Heck- und unterem Rumpfkampfstand gegen 12,7 mm MGs ausgetauscht.

 

Ki-49-IIb

 

1944 war der Typ veraltet und wurde nach und nach aus den Fronteinheiten herausgezogen. Auch der Versuch von Ende 1943, die Maschinen mit einem stärkeren Motor aufzurüsten, wurde abgebrochen. Während der Gefechte rund um die Philippinen wurden die meisten verbleibenden Maschinen bei Selbstopferungsangriffen während der Schlacht um Mindoro Ende 1944 aufgebraucht. Einige Maschinen wurden mit Funkmessgeräten und Magnetdetektoren ausgerüstet und zur Uboot-Jagd verwendet. Versuche, die Maschinen wie die Ki-109  (siehe Jäger) paarweise als Nachtjäger einzusetzen, scheiterten an der dazu zu schwachen Motorisierung.

 

Ki-49-III als Testflugzeug für Luft-Luft-Funkmesstechnik

 

 

Daten:

 

Version: Ki-49-I Ki-49-II Ki-49-III  

Entwicklungsfirma:

Nakajima  
Besatzung: Pilot, Kopilot, Bombenschütze/Bordschütze, Navigator/Bordschütze, Funker/Bordschütze, 3 X Bordschütze

Länge:

16,81 m 16,5 m

Spannweite:

20,42 m

Höhe

4,25 m

Flügelfläche:

69,05 m²

Leergewicht:

6070 kg 6530 kg n. b.

Normalgewicht:

10150 kg 10680 kg n. b.

Maximalgewicht:

n. b.

Motor:

2 X Nakajima Armee Typ 100 luftgekühlter 14-zylinder Doppelreihen-Sternmotor (Nakajima Ha-41) 2 X Nakajima Armee Typ 2 luftgekühlter 14-zylinder Doppelreihen-Sternmotor (Nakajima Ha-109) 2 X Nakajima Ha-117 luftgekühlter 14-zylinder Doppelreihen-Sternmotor
Motorleistung normal: 2 X 1250 PS 2 X 1450 PS 2 X 2250 PS

Motorleistung maximal:

2 X 1260 PS 2 X 1500 PS 2 X 2420 PS

Propeller:

2 X Dreiblatt, Metall

Höchstgeschwindigkeit:

480 km/h 492 km/h n. b.
Steigrate: n. b. 13 Min. 39 Sek. auf 5000 m n. b.
maximale Flughöhe: n. b. 9300 m n. b.

Reisegeschwindigkeit:

n. b. 350 km/h n. b.

Reichweite:

2950 km n. b.

Flügeldruck:

147,0 kg/m² 154,7 kg/m² n. b.

Leistungsgewicht:

4,1 kg/PS 3,6 kg/PS n. b.

Panzerung:

ja

selbstabdichtende Tanks

ja

verbesserte, selbstabdichtende Tanks

Funkmessgeräte: keine

Bewaffnung:

4 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel, 1 X Ho-1 20 mm MG flexibel

bis 1000 kg Bomben

IIa: 4 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel, 1 X Ho-1 20 mm MG flexibel

IIb:1 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel, 3 X Typ 1 12,7 mm MG flexibel, 1 X Ho-1 20 mm MG flexibel

bis 1000 kg Bomben

1 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel, 3 X Typ 1 12,7 mm MG flexibel, 1 X Ho-1 20 mm MG flexibel

bis 1000 kg Bomben

Hersteller:

Nakajima

Nakajima

Tachikawa

Nakajima

 

 

 

 

 

Ki-49-1

 

 

Ki-49-IIa