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Japanische Infanteriegeschütze und Granatwerfer

 

Typ 94 37 mm Schnellfeuer-Infanteriegeschütz:

Kujuyon shiki sokusha hōheihō

 

 

 

Nach dem ersten Weltkrieg baute jede größere Nation Panzerabwehrwaffen im Kaliber 37 mm oder 40 mm. Im Rahmen der eigenen Panzerentwicklung entstand auch in den japanischen Streitkräften ein Bedarf an Panzerabwehrgeschützen neben den Infanteriegeschützen. Als Anfang der dreißiger Jahre endlich die nötigen Kapazitäten geschaffen worden waren, begann man 1933 mit der Entwicklung eines Nachfolgemodells für die Typ 11 Kanone. Diese sollte gleichzeitig als Infanteriegeschütz und als Panzerabwehrkanone dienen, wobei vorwiegend der Einsatz als Infanteriegeschütz erfolgen sollte. Darüber hinaus sollte sie leicht sein, um den Einsatz in vorderster Front zu ermöglichen und dazu auch ein abnehmbares  Panzerschild erhalten. Die Kanone musste im Mannschaftszug beweglich sein. Dazu sollten zusätzliche Zugstangen an den Holmenden montiert werden können.

 

 

 Mit einem Protzwagen, der Munition und persönliche Ausrüstung der Bedienung trug, wurde der Transport mit einem Vierergespann oder mit einem leichten Fahrzeug möglich. Darüber hinaus konnte die Kanone auch direkt über ein Zuggeschirr von einem Zugtier bewegt werden. Neben Pferden und Maultieren kamen auch schon mal Kühe, Büffel, Dromedare oder Kamele zum Einsatz.

 

Während der Testphase wurde die Gummibereifung durch Holz- oder Stahlreifen ersetzt, was die Beschussempfindlichkeit der Räder deutlich verringerte. Es gab Holzpeichenräder für Pferdetransport und Scheibenräder mit Grifflöchern für den Kraftzug. Ende der dreißiger Jahre wurden zusätzlich besondere Transportanhänger geschaffen, die die Transportgeschwindigkeit auf Straßen erhöhen sollten.

 

   

Waffe auf Hochgeschwindigkeits-Anhänger verladen

 

 

Zur Erreichung der geforderten Schussfrequenz wurde ein halbautomatischer Verschlussmechanismus verwendet, der beim Rückstoß  die Hülse selbsttätig nach rechts hinten auswarf. Entsprechend waren der Verschluss und der Abzugsmechanismus ausgelegt. Die Spreizlafette wurde im Gefecht durch Erdsporne, die manuell mit Hämmern in den Boden getrieben wurden, gehalten.  

 

Der Richtschütze saß links der Waffe hinter dem Schutzschild. Für den Richtaufsatz war eine verschließbare Öffnung im Schutzschild vorgesehen. Ein Hülsenabweiser am Verschluss schütze ihn beim Hülsenauswurf. Das Richten erfolgte durch den Richtkanonier mittels zweier Handräder rechts an der Waffe. 

Neben dem Richtschützen und Richtkanonier bestand die Bedienung aus dem Geschützführer (Unteroffizier oder Offiziersanwärter) sowie acht Munitionskanonieren und Fahrern, die auch die Nahbereichsdeckung im Gefecht übernahmen. 

 

 

Bis 1936 erfolgte die Einsatzerprobung in China. 1936 wurde das Geschütz offiziell als Typ 94  37 mm Schnellfeuer-Infanteriegeschütz  eingeführt. 1939 zeigte der Nomonhan-Zwischenfall deutlich, dass die Durchschlagleistung von 40 mm auf 300 m und 25 mm auf 900 m bei den damals modernen leichten sowjetischen Panzern nur auf kurze Distanz ausreichend war. Dies zeigte sich noch deutlicher beim Zusammentreffen mit den US-amerikanischen Panzern. So wurde die Waffe ab 1942 fast ausschließlich als Infanteriegeschütz verwendet und hat sich in dieser Einsatzart gut bewährt. 

 

Eine modifizierte Version der Typ 94 Kanone wurde als Typ 94 Panzerkanone in die leichten Panzer Typ 95 Ha-Go eingebaut. Als Munition kamen bei beiden die gleichen Typ 95 Panzerspreng- und Sprengranaten zum Einsatz.

 

 

Daten:

 

Kaliber:

37 mm

Länge:

1760,5 mm

Rohrlänge: 

 

Züge:

 

Gewicht:

327 kg

Schussweite:

6000 m

Feuergeschwindigkeit:

bis 15 Schuss/Minute

Mündungsgeschwindigkeit:

700 m/s

Munitionszuführung:

Einzelpatrone

Granaten:

Panzerspreng

Spreng

  

Geschützexerzieren im Gelände