japanische panzerabwehrwaffen einführung, japanese anti-tank weapons introduction

 

Panzerabwehrwaffen- eine Einführung:

 

 

Die japanische Panzerabwehr war ein Spiegelbild der japanischen Panzertaktik. Da davon ausgegangen wurde, dass der Gegner seine Panzer ebenfalls zur Infanterieunterstützung verwenden würde, verließ man sich bis 1940 auf leicht bewegliche Panzerabwehrgeschütze kleinen Kalibers, die neben der Panzerabwehr auch die Aufgabe hatten, der Infanterie Nahunterstützung zu geben. Sie sollten mit der vorrückenden Infanterie Schritt halten können und mussten entsprechend leicht sein. Damit kamen größere Kaliber von vornherein nicht in Frage. 

Des weiteren erhielt auch die leichte Feldartillerie bis 10,5 cm Kaliber Aufgaben in der Panzerbekämpfung, sowohl im direkten, als auch im indirekten Richten. Auch die 20 mm und 25 mm Maschinenkanonen der Fliegerabwehreinheiten sowie die schweren Maschinenkanonen der Infanterie waren von vornherein auch für die Panzerabwehr vorgesehen. Mit leicht gepanzerten Fahrzeugen konnte man so gut fertig werden.

 

1934 wurde die erste Panzerabwehrkanone eingeführt. In China war bis etwa 1935 Panzerabwehr überflüssig, da die chinesische Armee über keine Panzer verfügte. Die wenigen Panzerwagen konnten durch den Einsatz von Nahkampftrupps oder von panzerbrechender Munition aus MGs und Gewehren gestoppt werden. Daher kamen die zu der Zeit wenigen Panzerabwehrkanonen fast ausschließlich bei der Nahunterstützung zum Einsatz. Nach den verschiedenen Aggressionen Japans gegenüber China erhielten die chinesischen Truppen leichte Panzer aus Deutschland (Panzer I), Russland (T 37, PPG-Tanketten) und England (Carden-Loyd Tanketten, Vickers Mk. VI), die für die Japanern zunächst eine Überraschung waren, denen gegenüber aber die vorhandenen Kanonen ausreichend waren.

In den japanisch-russischen Grenzkonflikten rund um die Mandschurei und in China konnten ab 1937 einige russische 45 mm und deutsche 37 mm Panzerabwehrkanonen erbeutet werden, die zusammen mit der gestiegenen Menge an Militär- und Versorgungsgütern aus Russland und den USA den japanischen Vormarsch wirkungsvoll behinderten und schließlich stoppen konnten. Beide Pak hatten die gleiche Lafette und Japan baute die 37 mm Version nach. So gerüstet ging man in den Nomonhan-Vorfall.

 

 

Dort erwies sich die Panzerwaffe als ungeeignet für den Panzerkampf. Auch die 37 mm Pak zeigte Schwächen, konnte aber letztendlich eine noch größere Katastrophe verhindern. Sowohl in der Nahunterstützung, als auch in der Panzerabwehr spielte sie eine wichtige Rolle und war in vielen Situationen Rettung in letzter Sekunde. 

Gegen die russischen T-26 und BT-5 war das Kaliber 37 mm noch ausreichend, gegen die in geringerem Umfang eingesetzten BT-7 hatte sie frontal einige Probleme. Anders als bei der Panzerwaffe wurde dieses Problem aber erkannt und man forschte an stärkeren Waffen. So konnte 1941 eine 47 mm Pak eingeführt werden, die sich auch gegen die leichten US-Panzer sehr gut bewährte. Aber schon Mitte 1942 erwies sich die US-Panzertruppe allem als Überlegen, was die japanische Panzertruppe und Panzerabwehr aufbieten konnte. Für die japanische Armeeführung war eine katastrophale Entwicklung. Die japanische Wirtschaft war nicht fähig, einen längeren Krieg zu unterstützen. Auch die langfristige Planung sah nur einen kurzen Konflikt von etwa einem Jahr bis maximal 2 Jahren vor. Jetzt musste man sich mindestens auf einen längeren Krieg einstellen. Vor allem mussten dringend moderne Waffen geschaffen werden, die den Produkten einer überlegenen Kriegswirtschaft stand halten konnten. 

 

Mit Hilfe deutscher Ingenieure entstanden auf Grundlage verschiedener deutscher und erbeuteter Waffen eine Anzahl verschiedener Panzerabwehrwaffen. Rohstoffmangel und interne Differenzen verzögerten diese Entwicklung, so dass viele Systeme bereits veraltet waren, als sie einsatzreif wurden. Andere Waffen erwiesen sich als ungeeignet. Schließlich entwickelte man aus vorhandenen Artillerie- und Fla-Waffen einigermaßen wirkungsvolle Panzerabwehrwaffen. Auch eine vergrößerte 47 mm Pak im Kaliber 57 mm wurde erforscht. Problematisch war vor allem das hohe Gewicht der Waffensysteme, die die bisherige Einsatzdoktrin vom Einsatz mit der Infanterie in vorderster Front erschwerte. Daher verzichtete man von vornherein auf eine Nutzung im Pferde-, Maultier- oder Kraftfahrzeugzug. 

 

 

Nach deutschem Vorbild entstanden schon 1942 auf vorhandenen Fahrgestellen verschiedene Panzerjägerdesigns. Die ersten Systeme dieser Art waren noch improvisierte Konstrukte der Fronttruppe. Bald aber wurden verschiedene Panzerjägerprojekte begonnen. Wichtigstes Problem war die Schaffung einer brauchbaren Panzerabwehrwaffe. In Zusammenarbeit mit der Panzerentwicklungsabteilung entstand zunächst 1941 als Übergangslösung auf Grundlage des Typ 90 75 mm Artilleriegeschützes eine Panzerwaffe. Der Einsatz erfolgte in Form der Selbstfahrlafette Typ I Ho-Ni, die der Artillerie unterstellt wurde und auch mehr mobile Artillerie denn Panzerjäger war. Die Leistung konnte noch nicht befriedigen und so wurde weiterentwickelt. So entstand die Typ 3 75 mm Panzerwaffe und schließlich die Typ 5 Panzerwaffe. Beide waren sehr gut in ihrer Wirkung und entsprachen in etwa der deutschen Kampfwagenkanone 7,5 cm L/48 beziehungsweise 7,5 cm L/70. Darüber hinaus wurde an einer 88 mm Panzerwaffe und einer 105 mm Panzerwaffe geforscht, jedoch konnte bis Kriegsende keine dieser Waffen einsatzbereit gemacht werden, bei letzterer Waffe auch wegen nicht vorhandener Einsatzfahrzeuge, die das doch hohe Gewicht der Kanone bewältigen konnten. 

Als Fahrgestell für die Panzerwaffen waren in der Panzerjägerversion abhängig vom Gewicht der Waffe die unterschiedlich schweren vorhandenen Panzerfahrgestelle oder Fahrgestelle von Halb- und Vollkettenzugmaschinen und leicht veränderter Form vorgesehen.

 

Ab 1944 wurde auch Raketenpanzerbüchsen entwickelt. Vorbild waren vor allem die US-amerikanischen Bazookas. Mit deutscher Hilfe entstanden einige Vorserienmodelle, die dem deutschen Panzerschreck ähnelten. 

 

Insgesamt hinkte die japanische Panzerabwehr ab 1939 immer der Entwicklung der gegnerischen Panzer hinterher. Dies wirkte sich erheblich auf die Fähigkeit der japanischen Infanterie zur Panzerabwehr aus. Oft genug waren die US-Panzer nur durch verlustreiche Nahkämpfe oder Selbstmordaktionen aufzuhalten. 

 

drillmäßiger Angriff auf gegnerische Panzer mit aus Bambusstock und Typ 93 Mine gefertigter Stockmine

 

Noch schlimmer erging es den Einheiten der Kwantung-Armee, die in der Mandschurei ab August 1945 von den sowjetrussischen Panzergroßverbänden hinweggefegt wurden. 

 

Man kann sagen, dass der Mangel an Panzerabwehr einer der entscheidenden Schwächen der japanischen Kriegsführung, die voll auf die Infanterie setzte, war.