Bomber der Armeeluftwaffe

 

Armee Typ 99 Schlachtflugzeug Mitsubishi Ki-51:

 

Prototypen

 

 

Ein Projekt der Firma Mitsubishi aufgrund einer Ausschreibung der Armeeluftwaffe aus Dezember 1937 zur Entwicklung eines Nahunterstützungsflugzeug aus dem leichten Bomber Ki-30. Es handelte sich um einen Mitteldecker mit geschlossenen Kanzeln für die Besatzung, einem 14-zylinder Sternmotor und festem Fahrwerk.

 

Die allgemeinen Vorgaben der Ausschreibung waren:

- eine gegenüber der Ki-30 verringerte Größe

- verstärkter Schutz von Flugzeug und Besatzung

- Start- und Landung von kurzen, frontnahen Flugfeldern möglich

 

Im Februar 1938 wurden weitere Vorgaben bezüglich der Flugleistungen herausgegeben:

- Höchstgeschwindigkeit 420 km/h

- Normalgewicht maximal 2700 kg

- Verwendung des Mitsubishi Ha-26-II Sternmotors

- Bombenzuladung 12 X 15 kg Bombe oder 4 X 50 kg Bombe

- zwei nach vorn feuernde, fest eingebaute 7,7 mm MG und ein nach hinten feuerndes, flexibles 7,7 mm MG

 

 

Mitsubishi setzte das Entwicklungspersonal der Ki-30 an die Aufgabe. Es gab mehrere Änderungen gegenüber dem Basisflugzeug. So war Kabine kürzer, um die Zusammenarbeit der Besatzungsmitglieder zu erhöhen. Die für Horizontalangriffe aus mittleren Höhen nötigen Geräte konnten weggelassen werden. Statt dessen wurden im hinteren Cockpit ein Mindestsatz an Fluginstrumenten eingebaut, damit das Flugzeug bei einem Ausfall des Piloten auch von dort gesteuert werden konnte. Das insgesamt geringere Gesamtgewicht ermöglichte eine Verkleinerung der Flügel und eine leichtere, kürzere Bauweise des Fahrwerks. Ein zweites fest eingebautes MG kam in den rechten Flügel.

 

Der erste der beiden bestellten Prototypen wurde im Juni 1939 fertig. Während der Tests erwies sich die Maschine als gut handhabbar und im Rahmen der Vorgaben. Daher wurde im August der der Auftrag für elf weitere Vorserienmaschinen erteilt. Während der anschließenden Ausrüstungstests wurden kleinere Änderungen vorgenommen. Diese umfasste den Austausch der seitlich zu öffnenden Luken im Cockpit durch schiebbare Luken, den Einbau einer 6 mm Panzerplatte unter Motorraum und Cockpit und zusätzliche Steuerflächen für niedrige Geschwindigkeiten. Die geplante Entwicklung eines Rüstsatz mit Kameraausrüstung zum Einbau anstelle der Steuerungseinrichtungen für das hintere Cockpit wurde zu Gunsten eines gesonderten Flugzeugmodells fallen gelassen.

 

Ki-51 mit Zielkamera über dem linken MG bei einem Ausbildungsverband

 

Die Serienfertigung begann im Januar 1940. Bis Juli 1945 wurden insgesamt 2385 Maschinen dieses Typs gebaut. Alliierte Codebezeichnung war "Sonia".

 

Der erste Kampfeinsatz erfolgte im Frühjahr 1940 in China. Dort bewährte sich die Maschine gut und war wegen der guten Flugeigenschaften und der ausreichenden Panzerung bei den Besatzungen beliebt. Allerdings machte die relativ geringe Geschwindigkeit die Maschine zu einem leichten Ziel für gegnerische Jäger. Trotzdem blieb die Maschine bis Kriegsende im Einsatz und bewährte sich gut. 1943 wurden zum einen in jeder Flügelspitze ein weitere Tank eingebaut und die beiden fest eingebauten MGs durch 12,7 mm MGs ersetzt. Ab Frühjahr 1945 wurden auch Ki-51 als Selbstopferungsflugzeuge mit einer 250 kg Bombe unter dem Rumpf eingesetzt.

 

Nach dem Krieg wurden bei Kriegsende dort stehen gelassene Maschinen von der indonesischen Befreiungsarmee gegen die niederländischen Kolonialtruppen eingesetzt.

 

 

 

Daten:

 

Entwicklungsfirma:

Mitsubishi

Besatzung: Pilot, Funker/Bordschütze

Länge:

9,21 m

Spannweite:

12,1 m

Höhe

2,73 m

Flügelfläche:

24,02 m²

Leergewicht:

1873 kg

Normalgewicht:

2798 kg

Maximalgewicht:

n. b.

Motor:

Mitsubishi Armee Typ 99Modell 2 luftgekühlter 14-zylinder Doppelreihen-Sternmotor (Mitsubishi Ha-26-II)

Motorleistung normal: 900 PS

Motorleistung maximal:

950 PS

Propeller:

Dreiblatt, Metall

Höchstgeschwindigkeit:

424 km/h auf 3000 m

Steigrate: 9 Min. 55 Sek. auf 5000 m

Reisegeschwindigkeit:

n. b.

Reichweite:

1060 km

Flügeldruck:

116,5 kg/m²

Leistungsgewicht:

3,0 kg/PS

Panzerung:

6 mm Unterrumpf, bis 12,5 mm um das Cockpit

Funkmessgeräte: keine

Bewaffnung:

2 X Typ 89 7,7 mm MG, später 2 X Typ 1 12,7 mm MG fest; 1 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel

bis 200 kg Bomben oder 1 X 250 kg Bombe bei Selbstopferangriffen

Hersteller:

Mitsubishi (1472), Tachikawa Armeeluftwaffen-Arsenal (913)