Schulflugzeuge der Armeeluftwaffe
Armee Typ 95-3 Schulflugzeug (Tachikawa Ki-17):
陸軍九五式三型練習送機
Rikugun kugo shiki san gata renshu hikoki
frühe Version mit Radabdeckungen
Ein Projekt der Firma Ishikawajima Flugzeugbau (später Tachikawa Flugzeugbau) aus 1935 für ein Schulflugzeug zur Anfänger-Pilotenausbildung. Es handelte sich um einen bespannten Doppeldecker mit offenen Sitzen, 7-Zyliner Sternmotor und festem Fahrwerk.
Nach der Entscheidung der Armeeluftwaffe, das Typ 95-1 Schulflugzeug nicht wie geplant durch kurzfristigen Umbau sowohl als Anfänger- als auch als Fortgeschrittenen-Schulflugzeug zu nutzen, wurde ein entsprechendes Flugzeug für die grundlegende Pilotenausbildung weiter dringend benötigt. Entsprechend erfolgte noch im April 1935 die Aufforderung an Ishikawajima Flugzeugbau, ein entsprechendes Flugzeug zu entwickeln. Vorgaben waren unter anderem
- Maximalgewicht höchstens 1000 kg
- Verwendung eines 150-PS-Motors
- Flügeldruck maximal 35 kg/m²
- Höchstgeschwindigkeit 170 km/h
- Entwicklung und Prototypbau innerhalb von drei Monaten
Ishikawajima griff auf die Ergebnisse der Konstruktion des Typ 95-1 zurück und konnte so die geforderte, schnelle Entwicklung erreichen. Die Maschine bestand aus einer bespannten Holzrippenkonstruktion mit Stahlrohrrahmen zur Versteifung. Die Doppelflügel ermöglichten ein Steigen im Gradeausflug. Neben den Leitwerken am Heck ermöglichten Querruder an beiden Flügelebenen für eine gute Steuerbarkeit. Das Hauptfahrwerk bestand aus zwei Niederdruckreifen ohne Bremsen an einem Holztragwerk. Am Heck war zunächst nur eine Holzkufe vorgesehen, die jedoch während der Tests auf unbefestigten Flugplätzen durch fest montierte Spornräder ersetzt wurden. So war die Maschine sowohl am Boden als auc hin der luft leicht zu handhaben.
späte Version
Die Erprobung lief weitestgehend problemlos, jedoch mussten die für Fluganfängger zu stark wirkenden Querruder überarbeitet werden. Im Ergebnis wurden die Ruder am oberen Flügel ersatzlos gestrichen. Ende Dezember 1935 konnte die offizielle Einführung als Armee Typ 95 Modell 3 Schulflugzeug erfolgen. Bis Produktionsende wurden etwas über 2800 Maschinen gefertigt.
Der Einsatz erfolgte ab 1936 in den Flugschulen der Armeeluftwaffe. Zudem wurden die Maschinen dort und auch an zivilen Flugschulen als Gleiterschleppmaschine verwendet. Thailand erhielt 20 Maschinen. Da die Leistung der Einsatzmaschinen ab 1940 schnell stieg, wurde die Übungszeit an den Anfängermaschinen immer weiter redduziert, um die Schüler schneller an die höheren Leistungen zu gewöhnen. Schließlich übernahm die Armeeluftwaffe die Typ 95-1 auch für die Anfängerschulung und die Typ 95-3 wurden an zivile Schulen abgegeben.
Daten
Entwicklungsfirma: |
Ishikawajima (Tachikawa) Flugzeugbau |
Besatzung: | Pilotenschüler, Ausbilder |
Länge: |
7,85 m |
Spannweite: |
9,82 m |
Höhe |
2,95 m |
Flügelfläche: |
26,2 m² |
Leergewicht: |
639 kg |
Normalgewicht: |
914 kg |
Maximalgewicht: |
n. b. |
Motor: |
1 X luftgekühlter Armee Typ 95 7-Zylinder Sternmotor Hitachi Ha 12 "Kamikaze" |
Motorleistung normal: | 150 PS |
Motorleistung maximal: |
160 PS |
Propeller: |
Zweiblatt, Holz |
Höchstgeschwindigkeit: |
174 km/h |
Steigrate: | 4 Min. 30 Sek. auf 1000 m |
Reisegeschwindigkeit: |
150 km/h |
Reichweite: |
530 km bei 150 km/h (3,55 Stunden Flugzeit) |
maximale Flughöhe: | 4200 m |
Flügeldruck: |
35 kg/m² |
Leistungsgewicht: |
6,09 kg/PS |
Panzerung: |
keine |
Bewaffnung: |
keine |
Hersteller: |
Ishikawajima/Tachikawa Flugzeugbau |
Verwendete Literatur und Internetquellen:
- Wikipedia Japan: "Typ 95-1 Schulflugzeug"
Originalsprache: japanisch
- R. J. Francillon: " Japanische Flugzeuge des Pazifikkrieges", Putnam & Company Ltd, London, 1. Auflage 1970, SBN 370 00033 1,
Originaltext englisch