10,5 cm Flak 38 und 39

 

    

 

1928 erteilte die Marine den Auftrag, für ihre geplanten Großkampfschiffe eine 105 mm Flak in Doppellafette zu entwickeln. 1933 kam von der Luftwaffe der Auftrag, diese Waffe für das Heer umzuändern. Der Entwurf lehnte sich an die 88 mm Flak 18 an. Fahrbar war das Geschütz auf Kreuzlafette mit dem Sonderanhänger 203. Ein Feuern in Fahrstellung war nicht möglich. Die Richtmaschine wurde elektrisch angetrieben. Der Ladevorgang war automatisiert.

1937 wurden die ersten Versuchsbatterien aufgestellt. Dabei stellte man fest, dass die elektrischen Einrichtungen noch zu störanfällig für einen Einsatz waren. Bis 1939 wurden monatlich 4 Geschütze an Ausbildungseinheiten ausgeliefert. Die Auswertungen der Versuchsbatterien flossen 1938/39 in die Entwicklung der 105 mm Flak 39 ein.

 

 

Diese Waffe ähnelte optisch der Flak 38, war aber deutlich kompakter gebaut. Die elektrischen Anlagen waren wesentlich zuverlässiger geworden. Ab 1940 wurden die Geschütze an die Truppe ausgeliefert. Der Einsatz erfolgte ortfest im Objektschutz und auf SdAnh. 203. Für den Einsatz an der Front waren die Geschütze zu schwer. Daher war kein Schutzschild vorgesehen. 1944 wurden 60 bis 80 Stück im Monat gebaut. Im August 1944 waren 877 Geschütze ortsfest und 1024 Geschütze fahrbar im Einsatz. Mit Einsatz der 88 mm Flak 41 sollten die 105 mm Flak außer Dienst gestellt werden ,da ihre Leistungen weit unter der Leistung der Flak 41 lagen. Die Lieferschwierigkeiten der 88 mm Waffe ließen das nicht zu. Als Übergangslösung sollten Rohre der Flak 41 in die Lafetten der Flak 39 eingelegt werden. Aus Rohstoffmangel konnte auch dies nicht geschehen.

Zur Schwerpunktbildung waren mehrere Batterien auf Eisenbahnwagen montiert worden.

 

    

 

Der Einsatz erfolgte in Batterien zu 4 bis 6 Geschützen mit zentraler Kommandogebung.

 

Daten:

 

Kaliber: 105 mm
Rohrlänge: 6648 mm
Länge gezogener Teil:  5531 mm
Züge: 36
Rücklauf: 870 mm
Waffenlänge: 8420 mm
Breite: 2450 mm
Höhe:  2900 mm
Feuerhöhe auf SdAnh:  
Feuerhöhe abgesetzt:    1800 mm
Gewicht Fahrstellung: 14600 kg
Gewicht Feuerstellung: 10240 kg
Schussweite: 17700 m
Schusshöhe:  12800 m
Zerlegergrenze: 11800 m
Seitenrichtbereich: 360°
Höhenrichtbereich: - 3° bis + 85°
Feuergeschwindigkeit: 14 Schuss/min
Vo Sprenggranate: 880 m/sec
Vo Panzergranate: 860 m/sec
Gewicht Sprenggranaten 26000 g
Gewicht Panzergranaten 26100 g

 

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