3,7 cm Flak 43
Krupp-Serienfertigung
1938 erging an Krupp und Rheinmetall der Auftrag, eine Weiterentwicklung der Flak 36 zu beginnen. Dabei sollte weiterhin die Munition der Flak 18 verwendet werden. Besonderes Augenmerk sollte auf die Vereinfachung der Produktion gelegt werden. 1942 erhielt Rheinmetall den Zuschlag. Der Rück- und Vorlauf wurden durch eine Kombination von Feder- und Flüssigkeitsbremse gesteuert. Gegenüber dem reinen Federvorholer waren die Kräfte, die auf die Lafette ausgeübt wurden, deutlich verringert, was eine weniger massive Konstruktion erlaubte. Daher konnte man die Lafette in Blechprägetechnik (wie im Automobilbau) ausführen, was eine Senkung des Materialbedarfs von 5250 kg auf 1500 kg und die Senkung der Produktionszeit von 4320 Stunden auf 1000 Stunden je Gerät bedeutete. Zugleich verringerte sich auch das Gewicht der Waffe. Ein Schutzschild mit festem Mittelteil und zwei abklappbaren Seitenteilen war Bestandteil der Lafette.
Rheinmetall-Entwurf
Die Munition wurde von links in acht Patronen fassenden Streifen zugeführt und die Hülsen rechts in einen Fangkorb ausgeworfen. Die Flak gab es in zwei Ausführungen. Die Flak 43/1 besaß eine Dreiecksbettung. Fahrbar war diese Waffe in dem einachsigen SdAnh. 58. Für den ortsfesten Einsatz war die Flak 43/2 auf einer Sockellafette befestigt. Für die Einstellungen am Flakvisier 43 war nur noch ein Kanonier nötig. Die Waffe wurde, wie ihre Vorgänger, vom Richtschützen durch Betätigen einer Fußraste ausgelöst.
Nachteilig war eindeutig das Festhalten an der alten Munition. Die Flak 43 konnte nur die neue Munition mit dem Eisenführungsring verschießen. Ab Juli 1944 kamen monatlich 180 Geschütze zur Auslieferung. Bis zum Jahresende war diese Zahl auf 450 Geschütze gestiegen. Im Februar 1945 waren 1032 Geschütze im Einsatz.
Gliederung der Einheiten:
Heeres-Flak-Kompanie: 9 Geschütze
Luftwaffen-Batterie im Heimatgebiet: 12 Geschütze
leichter Flak-Zug in den schweren Flakbatterien: 2 - 3 Geschütze
Neben den Geschützen auf Sonderanhänger 58 und dem ortsfesten Einsatz wurde die Flak 43 auf verschiedene Fahrgestelle gesetzt:
- 3,7 cm Flak 43 auf 8 t Zugmaschine behelfsmäßig teilgepanzert
- 3,7 cm Flak 43 auf schwerem Wehrmachtsschlepper teilgepanzert
- 3,7 cm Flak 43 auf Fahrgestell Panzer IV "Möbelwagen"
- 3,7 cm Flak 43 in oben offenem Panzerturm auf Fahrgestell Panzer IV "Ostwind"
- 3,7 cm Flak 43 im oben offenen Panzerturm auf Fahrgestell Panzer III (Turm vom "Ostwind") "Flakpanzer III" (Prototyp)
- 3,7 cm Flak 43 auf leichtem Versuchsflakwagen (Fahrgestell Panzer II "Luchs", Projekt)
Daten:
Kaliber: | 37 mm |
Rohrlänge: | 3300 mm |
Länge gezogener Teil: | 1826,4 mm |
Züge: | 20 |
Rücklauf: | 127 mm |
Waffenlänge: | 3493 mm |
Breite: | 1780 mm |
Höhe: | 1619 mm |
Feuerhöhe auf SdAnh: | |
Feuerhöhe abgesetzt: | |
Gewicht Fahrstellung: | 2000 kg |
Gewicht Feuerstellung: | 1250 kg |
Schussweite: | 6500 m |
Schusshöhe: | 4800 m |
Zerlegergrenze: | 3500 m |
Seitenrichtbereich: | 360° |
Höhenrichtbereich: | - 7,5° bis + 90° |
Feuergeschwindigkeit: | 150 Schuss/min |
Vo Sprenggranate: | 820 m/sec |
Vo Panzergranate: | 770 m/sec |
Gewicht Sprenggranaten: | 623 g |
Gewicht Panzergranaten: | 658 g |