3,7 cm Flakzwilling 43 und 44

 

 

1943 wurde die Verbesserung der Schusskadenz gefordert. Da man aber keine neue Munition schaffen wollte, blieb als Ausweg nur die Schaffung einer mehrroheigen Waffe. Die Waffe bestand aus zwei Rohren der Flak 43, die übereinander angebracht waren. Links von der Waffe saßen zwei Kanoniere, die die Aufgabe hatten, die Munitionsversorgung mit den acht Schuss fassenden Patronenrahmen vorzunehmen. Auf der Lafette hatten insgesamt zehn Rahmen je Waffe Platz, dazu kamen je zwei Rahmen auf den Ladetellern, so dass kurzfristig 96 Schuss abgefeuert werden konnten. Rechts von der Waffe saß vorne der Visierkanonier und direkt dahinter der Richtschütze, der die Waffen durch je eine Fußraste auslöste.

Beide Rohre waren in eigenen Wiegen gelagert und durch eine Parallelogrammstange miteinander verbunden. Die leeren Hülsen wurden durch einen Abweiser vom Richtschützen weg nach hinten rechts ausgeworfen. Ein Fangnetz für die Leerhülsen war vorgesehen. Ein Schutzschild war im Erdkampf vorgesehen.

Die Unterlafette war eine Mischung aus Dreiecks- und Kreuzlafette. Dabei wurden an die dreieckige Grundplatte vier Ausleger befestigt, wobei die Seitenausleger nach hinten weggeklappt werden konnten. Auf Grund des hohen Gewichts war ein Transport auf einem einachsigen Anhänger nicht mehr möglich. Also griff man auf das bei der schweren Flak bewährte System mit den beiden einachsigen Radgestellen zurück, die an der Unterlafette angebracht wurden. Der Sonderanhänger erhielt die Nummer 206.

Auch bei diesem Geschütz kam die Blechprägung zum Einsatz. Die Oberlafette konnte direkt auf einen Fundamentring zum ortsfesten Einsatz aufgeschraubt werden. Von wenigen Geschützen Anfang 1944 wurde die Produktion auf 140 im Monat Dezember gesteigert. Im Februar 1945 waren 390 Waffen im Einsatz, zumeist mit zwei Geschützen im ersten Zug der Flakkompanien und -batterien. Die Fertigung einer Vierlingslafette wurde geplant. Da die Waffe dann ein Gewicht wie die 88 mm Flak gehabt hätte, ohne die gleiche Leistung zu bringen, sah man von der Produktion ab.

In der Absicht, eine Schussgeschwindigkeit von 500 Schuss je Minute zu erreichen, entwickelte Rheinmetall Anfang 1944 das Gerät 341, das als 37 mm Flak 44 mit zwei nebeneinander liegenden Rohren für Flakpanzer vorgesehen wurde. Die schwierige Rohstofflage ließ eine Produktion bis Kriegsende nicht zu.

Der Flakzwilling 43 ist nicht auf Fahrgestellen verwendet worden, sondern nur ortsfest im Heimatgebiet und auf SdAnh. 206 an der Front.

 

Projekte mit Flakzwilling 44:

- 3,7 cm Flakzwilling 44 in geschlossenem Turm auf Fahrgestell Panzer V "Coelian"

 

 

- 3,7 cm Flakzwilling 44 in offenem Turm auf Fahrgestell Panzer IV "Ostwind II"

 

Daten:

Kaliber: 37 mm
Rohrlänge: 3300 mm
Länge gezogener Teil:  1826,4 mm
Züge: 20
Rücklauf: 127 mm
Waffenlänge:  
Breite:  
Höhe:   
Feuerhöhe auf SdAnh:  
Feuerhöhe abgesetzt:     
Gewicht Fahrstellung: 2400 kg
Gewicht Feuerstellung: 1550 kg
Schussweite: 6500 m
Schusshöhe:  4800 m
Zerlegergrenze: 3500 m
Seitenrichtbereich: 360°
Höhenrichtbereich: - 8° bis + 85°
Feuergeschwindigkeit: 300 Schuss/min
Vo Sprenggranate: 820 m/sec
Vo Panzergranate: 770 m/sec
Gewicht Sprenggranaten: 623 g
Gewicht Panzergranaten: 658 g