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Japanische Pionierfahrzeuge

 

experimenteller Ladungsleger Nagayama-Go

長山号

Nagayama-go

 

Fahrzeug bei der Vorführung vom 20.03.1930

 

Ab Mitte der 1920er Jahre arbeitete eine Arbeitsgruppe der Funktruppe In Toyama unter dem Kommando des Offiziers Nagayama Mitsuo und unter Leitung des Ingenieurs Shimono Tsuneyoshi an der Entwicklung von Fernsteuersystemen auf Funkbasis. Ziel war die Schaffung eines Systems aus Funkempfänger, Kommandosender und automatischen Steuerungselementen zur Funkfernsteuerung von Fahrzeugen. Mögliche Einsatzbereiche waren unter anderem die Fernsteuerung von Hartzielen auf Übungsplätzen oder von Ladungslegern oder Minenräumfahrzeugen im Gelände sein.

Bis  März 1927 konnte ein funktionierendes System entwickelt werden. Die Armeeführung war jedoch nicht davon überzeugt, dass so ein Konzept überhaupt einsatztauglich werden konnte. Trotzdem wurde die Entwicklung eines solchen Fahrzeugs genehmigt. Diese begann umgehend im Armeearsenal Tokyo.

 

Basis des Versuchsfahrzeugs war ein landwirtschaftlicher Schlepper der Marke Fordson Model F mit Kettenantrieb, der zuvor erfolglos als Zugmaschine für die Artillerie getestet worden war. Motor, Getriebe und Treibstofftank für den 20-PS-Benzinmotor wurden unverändert übernommen. Charakteristisch für das Basisfahrzeug ist das große Antriebsrad am Heck. An Stelle des Fahrersitzes wurde ein Drucklufttank für die pneumatische Steuerung des Fahrzeugs eingebaut. Das Laufwerk wurde so umgerüstet, dass die Bedienung über druckluftbetriebene Kolben und Ventile möglich wurde. Oberhalb der Motorhaube wurde ein Turm fest montiert. Er enthielt neben der Funkanlage und der Steuerungsanlage für die Pneumatik ein fest eingebautes Maschinengewehr zu Demonstationszwecken. Da es keine Fernsehverbindung gab, konnte es nicht ausgerichtet werden. Zwei Antennen auf dem Turmheck ermöglichten das Senden und Empfangen von Funksignalen auf kurze Entfernungen. Die nötigen Batterien waren im Bug hinter der kuppelförmigen Frontabdeckung platziert. Am Heck konnte eine große, kastenförmige Strengladung abwerfbar angebracht werden. Hier sollten auch Minenräumgabeln und anderes Pioniergerät montiert werden können.

 

Fahrzeug von vorn bei der Vorführung vom 13.03.1930

 

Ein Prototyp wurde Ende 1929 einsatzbereit. Die Bauelmente des Fahrzeugs wurden mit 10 mm starken, oberflächengehärteten Panzerstahlblechen überdeckt. Diese waren für nahezu alle Arten von Infanteriemunition nicht zu durchschlagen. Lediglich das Laufwerk und Teile des Steuermechanismus rechts und links des Turms lagen frei Er erwies sich als überraschend beweglich. Zudem gab es nur wenige Aussetzer bei der Befehlsübermittlung die in den meisten Fällen auf schwache Batterieladungen beim Sender zurückzuführen waren.

Die Steuerung erfolgte über ein relativ kleines Schaltpult mit vier Reihen von je fünf Schaltern. Diese wurden durch das Einstecken eines Kontaktstifts an- und durch das Herausziehen wieder ausgeschaltet. Jedem Schalter war eine bestimmte Aktion zugeordnet (vorwärs fahren, rückwärts fahen, nach links schwenken, nach rechts schwenken, Sprengladung abwerfen und so weiter). Wenn man die Schalter in Kombination betätigte, waren sogar komplexere Fahrmanöver wie Schlangenlinien und Kurven bis hin zu Kreisen möglich. An das Schaltpult wurden bis zu drei Batterien parallel angeschlossen. Eine Ladung reichte zwar nur für wenige Minuten, aber bei einem ausreichendem Vorrat an Batterien fuhr der Panzer, bis sein Benzintank leergefahren war.

 

Steuerstation am 20.03.1930 mit leeren Batterien rechts

 

Am 13.03.1930 erfolgte eine Demonstration des Fahrzeuges vor Armeewissenschaftlern und -offizieren. Diese sahen zwar nun das grundsätzliche Potential der Funksteuerung und waren von den Leistunegn des Prototypen überrascht. Allerdings wurden einige Grundprobleme wie die Störanfälligkeit der Funksignale im Gefechtsfall, die grundsätzlich schwache Leistung des Fahrzeuges mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 5 km/h sowie die limitierte Geländegängigkeit ebenfalls gesehen. Am 20. März erfolgte noch eine Vorführung vor zivilem Publikum im Rahmen einer Jahrestagsfeier für den 1925 eingeführten Rundfunk. Dabei erregte das Fahrzeug eine große Aufmerksamkeit, vor allem bei internationalen Beobachtern.

 

Das Projekt wurde danach offiziell als "noch nicht einsatztauglich" beendet. Allerdings sollte die Fernsteuertechnik weiterentwickelt werden und beim Vorhandensein eines geeigneteren Fahrgestells nochmals getestet werden.

 

Daten:

 

Hersteller:

 Tokyo Artilleriearsenal

gebaute Fahrzeuge:

1

Kampfgewicht: 

2,5 t

Bodendruck:

n.b.

Besatzung:

unbemannt, ein Operator an der Fernsteuerung

maximale Panzerstärke:

10 mm

Länge:

3000 mm

Breite:

n.b.

Höhe: 

2500 mm

Kettenauflage:

n.b.

Kettenbreite:   

n.b.

Bodenfreiheit:

n.b.

watfähig bis:

n.b.

überschreitet:

n.b.

klettert: 

n.b

maximale Steigung:

n.b.

Motor:

Ford wassergehühlter Benzinmotor

Leistung:

20 PS

Straßengeschwindigkeit:

5 km/h

Geländegeschwindigkeit:

n.b.

Reichweite:

n.b.

Tankkapazität:

n.b.

Getriebe:

n.b.

Leistungsgewicht:

8 PS/t

Bewaffnung Turm:

1 X Typ 11 6,5 mm Maschinengewehr mit 45 Schuss

 

 

Verwendete Literatur und Internetquellen:

 

- Takahashi Noboru: "Japanische Panzer und Fahrzeuge: Eine gründliche Untersuchung von Fahrzeugen von den imprtierten Panzern bis hin zu Kochfahrzeugen ", Bunrindo, Tokyo, 2005, ISBN 978-4-89319-120-5,

Originaltext japanisch

- Inoue, Haruki: "Der japanische Roboterkrieg 1939 bis 1945", NTT Publishing, Tokyo, 2007, ISBN  978-4-7571-6014-9,

Originaltext japanisch

- Armee-Technisches Hauptquartier: "Aktueller Stand und Trends der Waffen", Film aus dem Nationalen Filmarchiv von Japan, ab Minute 46:11

兵器の現況と其趨勢

Sprache: japanisch