japanischer typ 4 7 cm panzerabwehrraketenwerfer, japanese type 4 70 mm anti-tank rocket launcher rpg bazooka

 

Panzerabwehrwaffen:

 

Typ 4 7 cm Raketenpanzerbüchse:

 

 

Anfang 1943 konnte die kämpfende Truppe einige US-amerikanische Bazookas erbeuten und nach Japan verschiffen. Im Herbst 1943 kamen dann im Rahmen der Waffenhilfe aus Deutschland einige Versuchsmodelle der 8,8 cm Raketenpanzerbüchse, besser bekannt als "Panzerschreck", nach Japan. Der Generalstab des Heeres erkannte sehr schnell das Potential dieser Waffenart und veranlasste umgehend die Entwicklung entsprechender eigener Modelle. Die Entwicklungsabteilung der Armee übernahm diese Aufgabe. Bis Juli 1944 konnte die Waffe und die dazugehörende Hohlladungsraketengranate einsatzreif gemacht werden.

 

 

 

Die Waffe war zweiteilig ausgelegt, um den nötigen Transportraum zu minimieren. Der Abfeuerungsmechanismus wurde von der Bazooka kopiert. Die Treibladung der Raketengranate wurde dabei durch einen Zugzünder mittels einer Zugschnur gezündet. Die Waffe war geeignet für stehenden, knienden und liegenden Anschlag. Ein klappbares Zweibein unterstützte den Schützen im liegenden Anschlag und beim Schießen aus der Deckung. Das Zielen erfolgte über Kimme auf Höhe des Abzugsmechanismus und Korn, beides links von der Mündung montiert.

 

 

Die 359 mm lange Raketengranate wurde vor dem Abschuss vom Munitionskanonier von hinten geladen. Dabei wurde der Zugdraht an der Abzugsvorrichtung befestigt. Die Zündung der Treibladung erfolgte durch ziehen eines Zünddrahtes, durch den die Treibladung gezündet wurde. Die Granate verließ mit einer Geschwindigkeit von 160 m/s den Werfer. Dabei wurde sie durch ihre im Winkel von 25° zur Rotationsachse angebrachten Heckflügel in Rotation versetzt und so ihre Flugbahn stabilisiert. 

 

 

Hinter dem Rohr musste wegen des Feuerschweifes beim Abschuss ein Sicherheitsabstand eingehalten werden. Die Bedienung der Waffe erfolgte von links. Der Ladeschütze sollte sich rechts von der Waffe aufhalten, um den Schützen nicht zu behindern. Im knienden und stehenden Anschlag konnte er sich jedoch auch hinter dem Schützen aufhalten. 

 

Die wirksame Reichweite lag bei 100 m. Beim Einsatz bis zu dieser Weite wurde eine Treffergenauigkeit von 60 % erreicht. Bei größeren Einsatzweiten nahm die Treffergenauigkeit schnell ab. Die Hohlladungsgefechtsköpfe erreichten bei einer Sprengladung von 700 g ab einem Aufschlagswinkel von 60° eine Durchschlagsleistung von 80 mm. Bei einem geringeren Aufschlagswinkel sprach der Aufschlagzünder nicht an. Die Treibladung wog 260 g und hatte eine Brenndauer von 0,4 Sekunden. 

 

Ogura Rikugun Zoheisho (Ogura Armeearsenal) und Osaka Rikugun Zoheisho (Osaka Armeearsenal) stellten bis zur Kapitulation 3300 Typ 4 7 cm Raketenpanzerbüchsen her. Diese wurden ausschließlich an Einheiten ausgeliefert, die sich auf die Verteidigung der japanischen Hauptinseln vorbereiteten. Somit ist es zu keinem Kampfeinsatz dieser Panzerbüchse gekommen.

 

 

Daten:

 

Kaliber:

72 mm

Länge:

1500 mm

Züge:

0

Gewicht:

etwa 8 kg

Schussweite:

mindestens 50 m, 

höchstens 800 m, 

beste Treffgenauigkeit bis 100 m

Feuergeschwindigkeit:

6 Schuss/Minute

Mündungsgeschwindigkeit:

160 m/s

Munitionszuführung:

manuell

Granaten:

Hohlladung, raketengetrieben

Durchschlagleistung:

bis 100 m : 80 mm

Granatgewicht:

4 kg