Typ 3 mg, type 3 hmg, type 3 mg
Maschinenwaffen der Marine
Typ 96 25 mm automatische Kanone
(kuroku shiki kokaku kihō)
Einzellafette in der Küstenverteidigung
1935 testete die Marine verschiedene Versionen der 25 mm Fliegerabwehrkanone der französischen Firma Hotchkiss. Die Leistungen überstiegen die der Typ HI 40 mm automatischen Kanone und des Typ HO/Typ 93 13 mm Maschinengewehrs deutlich. Daher wurde beschlossen, eine nach eigenen Vorstellungen modifizierte Version zu schaffen. Unter anderem trat an Stelle geschmiedeter Gehäuseteile solche aus Gussstahl, der weniger hoch entwickelte Maschinen zur Fertigung benötigte. Zudem wurde ein korrosionsfreier Spezialstahl bei Waffen Verwendung auf U-Booten genutzt und ein geänderter Mündungsblitzunterdrücker auf Basis einer Rheinmetall-Entwicklung anstelle des Hotchkiss-Modells eingesetzt. So wurde die Waffe 1936 als Typ 96 25 mm automatische Kanone offiziell eingeführt.
Doppellafette mit Typ 95 optischem Zielgerät in der Küstenverteidigung
Es handelt sich um einen luftgekühlten Gasdrucklader nach dem System Hotchkiss. Durch Änderung des Querschnitts eines Gasventils konnte die theoretische Schusskadenz zwischen 200 und 260 Schuss je Minute variiert werden. Als Standard waren 220 Schuss die Minute vorgesehen. Als Munition kamen Voll-, panzerbrechende, Spreng- und Brandsprenggeschosse zum Einsatz. Die Rücklaufbremse arbeitete Federhydraulisch, die Bremsflüssigkeit bestand aus 600 cm³ eines Gemischs aus je 50% Wasser und Glyzerin. Neben manuell zu richtenden Einzellafetten französischer und japanischer Herstellung kamen zunächst nur französische Doppellafetten in begrenztem Umfang zum Einsatz. 1941 kamen selbst entwickelte Zwillingslafetten und 1943 Drillingslafetten hinzu. Diese waren aufgrund des Gewichts elektrisch richtbar, konnten im Notfall aber auch manuell gerichtet werden. Es gab die Möglichkeit, den Seitenrichtbereich zu begrenzen, falls Schiffsaufbauten diesen eingrenzten. Die Munitionszuführung erfolgte von oben mittels 15 Schuss Stangenmagazinen. Die dadurch nötigen, ständigen Magazinwechsel reduzierten die Schusskadenz stark. Zudem gab es aufgrund von Fabrikationsmängeln immer wieder Ladehemmung, weshalb die Munition vor Verwendung geölt werden sollte. Bei höheren Schusswinkeln machte zudem der Auswurfmechanismus Probleme. Der Einsatz erfolgte im späteren Kriegsverlauf bevorzugt in Zwillings- und Drillingslafetten, um wenigstens ein feuerndes Rohr zu haben. Der theoretische Seitenrichtbereich betrug jeweils 360 °, der Höhenrichtbereich - 10 ° bis 85 °. Neben einer manuellen Abzugsicherung gab es eine automatische Sicherung, die bei leergefeuertem Magazin aktiv wurde. Ein Rohrwechsel dauerte aufgrund der nötigen Gasdichtheit mit zwei Mann und Spezialwerkzeug 5 Minuten.
25 mm Kanonen in Drillingslafetten Modell 4 auf dem Sensuikan Toku-Klasse U-Boot I. 400
Als Richtmittel wurden Bei Einsatz an Land und bei Einzellafetten ausschließlich Kreiskornvisiere verwendet. Zwillings- und Drillingslafetten auf Schiffen erhielten das nach dem Prinzip Le Prieur arbeitende Typ 95 optische Visier, welches bei Ausfall der schiffseigenen, elektrisch betriebenen Richtanlagen eingesetzt wurde. Auf U-Booten verwendete Waffen erhielten Kreiskornvisiere. Ab Mitte des Krieges wurden auch Schutzschilde entwickelt, um die Besatzung vor Fliegerbeschuss zu schützen. Diese verringerten jedoch die Richtgeschwindigkeit und wurden deswegen oft weggelassen. Flugzeugträger erhielten geschlossene Kappen für die Geschütze, die hinter den Abgasanlagen montiert waren, um diese vor Staub und Dämpfen zu schützen. Für größere Einheiten wurden zudem Panzertürme für Drillingslafetten entwickelt. Insgesamt wurden zehn verschiedene Lafettentypen offiziell eingeführt:
Modell 1: |
Basisausführung der Einzel- Zwillings- und Drillingslafetten für die Verwendung auf Schiffen und an Land |
Modell 2: |
Zwillings- und Drillingslafetten vereinfachter Bauart mit auf 720 ° begrenztem Seitenrichtbereich |
Modell 3: |
verbesserte Einzellafetten für Verwendung auf Schiffen |
Modell 4: |
Basisausführung der Einzel- Zwillings- und Drillingslafetten für die Verwendung auf U-Booten, im Schiffskörper manuell versenkbare Einzellafette |
Modell 4 Modifikation 1: |
Einzellafetten, nicht versenkbar |
Modell 4 Modifikation 2: |
Einzellafetten, elektrisch versenkbar von innerhalb des Bootes |
Modell 5: |
Doppel- und Drillingslafetten für U-Boote, verbesserte manuelle Richtbarkeit |
Modell 6: |
Einzellafetten für Verwendung an Land auf einachsigen Anhängern |
Modell 8: |
verbesserte Einzellafetten für Verwendung an Land auf einachsigen Anhängern |
Modell 10: |
Einzellafetten für Verwendung auf Torpedo- und Kanonenbooten mit geändertem Seitenrichtmechanismus |
Beim automatischen Richten unter Verwendung des Typ 95 Waffenkontrollrechners betrug die Seitenrichtgeschwindigkeit 18° je Sekunde und die Höhenrichtgeschwindigkeit 12° je Sekunde.
Fla-Plattformen mittschiffs auf dem Geleitzerstörer Hatsuzakura mit 25 mm Kanonen in Zwillingslafetten Modell 2
Der Einsatz erfolgte auf nahezu allen Einheiten der Marine sowie in der Küstenverteidigung. Bis Kriegsende wurden etwa 33.000 Typ 96 25 mm Kanonen und etwa 20.000 Lafetten gefertigt. 2500 Kanonen in Einzel- Zwillings- und Drillingslafetten wurden an Land in festen Feuerstellungen verwendet, weitere 1500 Waffen in Einzel- und Doppellafetten wurden mobil eingesetzt. Dabei erfolgte der Transport der Einzellafetten auf Einachsanhängern, die Doppellafetten waren fest auf LKWs montiert.
Ab 1943 erwies sich die Waffe jedoch als zunehmend ungeeignet, um mit den schneller werdenden und immer besser gepanzerten Feindflugzeugen fertig zu werden. Da jedoch da zu diesem Zeitpunkt wegen fehlender Kapazitäten und Rohstoffen keine Möglichkeit mehr bestand, eine größere Maschinenwaffe zu entwickeln, musste die Truppe bis Kriegsende mit der immer wirkungsloser werdenden Waffe auskommen. Daher und wegen des Mangels an Luftdeckung nahmen die Verluste durch Feindflieger trotz massiver Aufrüstung der Schiffe mit Maschinenwaffen immer mehr zu.
Daten (einzelne Waffe ohne Lafette):
Kaliber: | französisches 25X163mm Hotchkiss |
Länge: | 2296 mm |
Rohrlänge: | 1500 mm |
Gewicht: | Rohr 43 kg, gesamt 115 kg ohne Magazin |
Züge: | 12, 0,25 mm tief |
Drallrichtung: | rechts, 1 Umdrehung in 25 Kaliberlängen |
Rohrrücklauf: | 110 mm |
Arbeitsdruck: | 2700 kg/cm² |
Lebensdauer Rohr: | ca. 12000 Schuss |
Schussweite: | 7500 m bei 50 ° Rohrerhöhung |
Schusshöhe: | 6800 m |
Gebrauchsentfernung gegen Flieger maximal: | 5500 m |
Gebrauchsentfernung gegen Flieger effektiv: | 3000 m |
Feuergeschwindigkeit theoretisch: | 200 - 260 Schuss/min (siehe Beschreibung) |
Feuergeschwindigkeit Dauerfeuer praktisch: | 120 Schuss/min |
Mündungsgeschwindigkeit: | 900 m/s |
Munitionszuführung: | 15 Schuss Stangenmagazin |
Gewicht Lafette: | mit Waffe(n) Einzel: 185 kg, Zwilling: 1100 kg, Drilling 1800 kg |