Typ 3 mg, type 3 hmg, type 3 mg

 

Maschinenwaffen der Marine

 

 

Typ RU 7,7 mm MG

Typ 89 7,7 mm MG:

RU shiki kihō

 

 

 

 

Ab 1921 erwarb die Marine in Großbritannien Maschinengewehre des Typs Lewis als Ersatz für die problembehafteten Typ Taishō 3 MGs. Zudem war das Kaliber mit 7,7 mm größer und damit leistungsfähiger. Einzige Änderung gegenüber der Serienfertigung für die britische und amerikanische Armee war ein Abzug mit vergrößertem Rahmen, um ein Abfeuern auch mit Handschuhen zu ermöglichen. Verantwortlich dafür war die Firma Kynoch & Co in Birmingham, die den Auftrag abwickelte. Die Waffe wurde als Typ RU (Abkürzung des japanischen Worts für Lewis) 7,7 mm MG bezeichnet. Die Munition wurde zunächst importiert.

 

Bei der Waffe handelt es sich um einen luftgekühlten Gasdrucklader mit Zylinderverschluss Die Verriegelung erfolgte durch auf einer sich drehenden, runden Hülse angebrachte Bauelemente. Beim Abfeuern wurde der Schlagbolzen freigegeben, der die Patrone zündete. Durch den entstehenden Gasdruck, der in der Mitte des Laufes abgezweigt wurde, wurde der Verschluss  geöffnet, die Hülse ausgeworfen und der Schlagbolzen erneut gespannt. Die Drehhülse wurde durch ein darunter befindliches Zahnrad gedreht, welches dann durch eine kleine Spiralfeder vor dem Abzug wieder festgesetzt wurde. So konnte eine gasdichte Verriegelung erreicht werden. Zeitgleich wurde die Magazintrommel zur nächsten Patrone gedreht, die dann durch Schwerkraftwirkung in den Verschluss fiel.

 

Um Rohr und Gaszylinder war ein dünnes Aluminiumrohr montiert, welches knapp über die Mündung hinausreichte. Durch das Mündungsfeuer wurde so Luft durch das offenen, hinteren Ende des Mantelrohres angesaugt, was das eigentliche Rohr abkühlte. Auf Höhe der Gasabführung konnte unter dem Mantelrohr ein klappbares Zweibein eingebaut werden. Das Zielen erfolgte über ein Klappkorn hinten und einer Kimme auf dem Mantel. Eine hölzerne Schulterstütze verringerte die Streuung. Es gab Magazine mit 47 und mit 97 Schuss. Zum Wiederbefüllen der Magazine wurden spezielle Ladehilfen verwendet.

 

Ab  1925 ersetzte das Typ RU MG das Typ Taishō 3 6,5 mm MG vollständig. Ab 1928 wurde die Munition in Lizenz von der Tokyo Sprengmittelfabrik gefertigt, ab 1929 auch vom Yokosuka Marinearsenal. Nach Beginn des Krieges gegen China 1937 wurden weitere Firmen mit der Fertigung beauftragt. In Yokosuka wurde zudem ab 1929 auch die Waffe selbst als Typ 89 7,7 mm MG in Lizenz gefertigt. Anfang der dreißiger Jahre erfolgte eine Modernisierung sowie eine Anpassung an japanische Normen. Daraus entstand das Nachfolgemodell, welches nach und nach den Vorgänger ersetzte.

 

 

Daten:

 

Kaliber: 7,7 mm Marine Halbrand oder britisches .303 Halbrand
Länge: 1283 mm
Rohrlänge:  666 mm
Züge: 4
Drallrichtung: links
Gewicht Waffe: 11790 g
Schussweite: 3200 m
Gebrauchsentfernung maximal:  800 m
Feuergeschwindigkeit theoretisch: 550 Schuss/min
Feuergeschwindigkeit Dauerfeuer praktisch: 500 Schuss/min
Mündungsgeschwindigkeit: 745 m/s
Munitionszuführung: Tellermagazine mit 47 oder 97 Schuss