Typ 1 mittlerer Panzer Chi-He:

ichi shiki chu sensha Chi-He

 

 

Nach dem Nomonhan-Konflikt begann parallel zur Entwicklung einer neuen panzerbrechenden Waffe bei der technischen Abteilung der Armee auch die Planung für einen verbesserten Rumpf für den Chi-Ha mit verstärkter Panzerung und maximalem Einsatz der weiterentwickelten Schweißtechnik. Da die Armee wegen der angespannten Ressourcenlage jedoch den Schwerpunkt auf die neue Bewaffnung legte, wurde erst Mitte 1940 offiziell der Auftrag erteilt, die Planungen zu einem Prototypen weiterzuentwickeln. Dabei wurde die Priorität sehr niedrig angesetzt, da man ja mit den vorhandenen Modellen im Grunde sehr zufrieden war. So konnte der Entwicklungspartner Mitsubishi erst im September 1942 den Prototyp fertig stellen.

 

 

Das Fahrzeug unterschied sich in mehreren Punkten vom Typ 97 Chi-Ha. Zur Vereinfachung der Herstellung wurden ausschließlich ebene  Panzerplatten aus Walzstahl verwendet, wobei die Zahl der Flächen reduziert wurde. So wurde die vormals dreiteilige vordere Bugpanzerung durch eine schräge Panzerplatte von 50 mm Stärke ersetzt. Die vorderen Kotflügel wurden verstärkt und verlängert. An Stelle des einzelnen Scheinwerfers mittig auf der Bugpanzerung wurden je ein Scheinwerfer auf jedem Kotflügel montiert. In der Fahrerfront fiel der Fahrererker weg, wodurch die Verwendung einer durchgehenden 50 mm Panzerplatte möglich wurde.

 

Vergleich Bug Chi-He und Shinhoto Chi-Ha

 

Auch das Heck wurde stark umgestaltet. Der neue stärkere Typ 100 Dieselmotor benötigte mehr Platz, weshalb die obere Heckpanzerung nun waagerecht war.

 

  

 

Die teilweise aus Gussstahl bestehende Heckpanzerung des Chi-Ha, die dazu noch aus 4 Teilen bestand, wurde durch zwei eben Panzerplatten ersetzt. Gleichzeitig wurde das Heck um 23 cm verlängert. 

 

 

Das Fahrwerk und die Kraftübertragung wurde vom Chi-Ha übernommen. Als Turm wurde der durch 25 mm Panzerplatten an der Turmfront verstärkte Turm des Shinhoto Chi-Ha verwendet. Als fünftes Besatzungsmitglied kam nun ein Ladeschütze an Bord, der hinter dem Richtschützen stand. Dies entlastete den Kommandanten merklich, wodurch die Schlagkraft des neuen Fahrzeugs höher wurde.

 

  

 

 

 

Während der Tests wurden auftretende Mängel umgehend beseitigt. Außerdem wurde die Panzerung weiter modifiziert. So wurde die Untere Bugpanzerplatte geteilt, damit auftreffende Granaten im unteren Bereich besser zu Boden abgelenkt wurden. Mit dem Ende der Tests im Juni 1943 war das Fahrzeug fertig zur Serienfertigung. Da dies zum Einen eine Umstellung der bestehenden Produktionsstätten erfordert hätte und man zum Anderen den Shinhoto Chi-Ha für ausreichend hielt, wurde eine Produktion zunächst abgelehnt. So wurden 1943 nur 15 Erprobungsfahrzeuge für die Panzerschule der Armee gefertigt. Diese Fahrzeuge wurden bis Ende Februar 1944 intensiven Einsatztests unterzogen, bei denen sie sich sehr gut bewährten. Durch den neuen Motor war das Fahrzeug trotz höherem Gewicht wesentlich agiler als der Shinhoto.

 

 

 Ab Frühjahr 1944 wurde daraufhin doch eine Serienfertigung begonnen, zumal auch der neue Typ 3 Mittlere Panzer den gleichen Rumpf erhalten sollte. Es wurden folgende Stückzahlen gebaut:

 

Jahr:

1943

1944

1945

Anzahl:

15

> 155

?

Zusammen: je nach Quelle 171 - 588, genaue Zahlen existieren nicht

 

Ein Teil der Verlängerung des Fahrzeugs betraf den Kampfraum, so dass die Kampfbeladung von 100  auf 121 Granaten erhöht werden konnte. Je 30 Granaten waren recht und links an der Seite des Kampfraums angeordnet, weitere 42 konnten in Gruppen zu sechs unter Abdeckungen unter dem Kampfraum gelagert werden. Im Turm waren auf der rechten Seite 12 Granaten untergebracht, je sechs vor der Kommandantenkuppel und in der Heckauslage. Weitere sieben Granaten waren links im Turm untergebracht, vier neben dem Richtschützen, drei hinter der Pistolenluke. 4200 Schuss MG-Munition waren in 30-Schuss-Magazinen rechts und links im Turmheck, links neben  und vor dem Bugschützen sowie unter dem Kampfraum gelagert.

 

 

Ihre Feuertaufe erhielten die Typ 1 Chi-He Ende 1944 im Rahmen der 2. Panzerdivision auf den Philippinen gegen die US-Truppen. Dabei erwiesen sie sich als zäher als die Shinhoto Chi-Ha, wegen der gleichen Bewaffnung und der geringen Zahl konnten sie jedoch keine größeren Erfolge erzielen. In Japan selbst erhielten das 19., 29., und 30. Panzerregiment Typ 1 Chi-He. Da man jedoch für diese Verbände den Typ 3 Chi-Nu wegen der stärkeren Kanone als Hauptkampfpanzer vorsah, wurden die Typ 1 teilweise als Verbindungsfahrzeuge in den Führungskompanien zugeteilt und zum Teil nach Burma verschifft.

 

 

 

 

Daten:

 

Hersteller:

Mitsubishi

......

gebaute Fahrzeuge:

171 - 588?

Kampfgewicht: 

17,2t

Bodendruck:

n.b.

Besatzung:

5 Mann

maximale Panzerstärke:

10 mm - 50 mm

Länge:

5730 mm

Breite:

2330 mm

Höhe: 

2380 mm

Kettenauflage:

n.b.

Kettenbreite:   

330 mm

Bodenfreiheit:

420 mm

watfähig bis:

1000 mm

überschreitet:

2500 mm

klettert: 

n.b.

maximale Steigung:

35°

Motor:

Mitsubishi Typ 100 6-Zylinder Dieselmotor

Leistung:

240 PS bei 2000 U/min

Straßengeschwindigkeit:

44 km/h

Geländegeschwindigkeit: n.b.

Reichweite:

210 km

Tankkapazität:

330 L

Getriebe:

4 Vorwärts-, 1 Rückwärtsgang

Leistungsgewicht:

14 PS/t

Bewaffnung Turm:

1 X Typ 1 47 mm Kanone

1 X 7,7 mm MG Typ 97 im Turmheck

Bewaffnung Bug:

1 X 7,7 mm MG Typ 97

Munitionsvorrat:

121 / 4200 Schuss

 

Panzerung

Turm

Aufbau

Fahrwerk

vorn

Seite

hinten

oben

vorn

Seite

hinten

oben

vorn

Seite

hinten

Stärke (mm)

50

25

25

10

50

25

20

10

50

25

20

Neigung(°)

78

75

90

0

72

55

90

0

75

90

85