Typ 98 leichter Panzer Ke-Ni:

 

九八式軽戦車 ケニ

Kuhachi shiki kei sensha Ke-Ni

 

 

Im Rahmen der Entwicklung des neuen mittleren Panzers im Jahre 1937 kam es zu einem größeren Entwicklungsschub im Bereich der Panzertechnologie, der den Typ 95 Ha-Go schnell veralten ließ. Insbesondere die Fortschritte im Bereich Panzerung führten in Jahre 1938 dazu, dass die Entwicklungsabteilung der Armee eine Ausschreibung für einen neuen leichten Panzer machte. Die Hino Motorenwerke und Mitsubishi erhielten den Auftrag, je einen Panzer mit gleichem Aufbau zu entwickeln. Dabei erhielt Hino den Auftrag, das Laufwerk des Typ 97 Chi-Ha zu verwenden. Mitsubishi sollte ein Fahrwerk auf Grundlage des amerikanischen Christie-Laufwerks entwickeln, vor allem im Hinblick auf die russischen BT-Panzer, die ebenfalls ein solches Laufwerk verwendeten.

 

1939 stellte Hino ein Fahrzeug mit modifiziertem Laufwerk des Typ 97 vor, bei dem drei kleinere Laufrollenpaare mit einer innen liegenden Federung analog der des Typ 97 Chi-Ha in Verbindung mit drei Stützrollen zum Einsatz kamen. Der Antrieb erfolgte vorn über Getriebe und Lenkbremsen. Der Bug des Fahrzeugs war abgerundet, was nur mit Gussstahl möglich war.

Das Mitsubishi-Modell hatte vier Räder je Seite und wurde am Heck angetrieben. Der Bugpanzer war winklig aus verschweißten Walzstahlplatten gebaut.

 

 

Beide Fahrzeuge hatten den Motor quer im Heck eingebaut. Beim Hino-Modell wurde die Welle aus Platzgründen an die linke Fahrzeuginnenseite verlegt. Beide Modelle verwendeten den standardisierten luftgekühlten Typ 100 6-Zylinder Dieselmotor mit 130 PS, der vom Fahrzeuginneren erreichbar war. Die Panzerung war wie üblich mit Asbestmatten von innen verkleidet. Die Panzerung des Aufbaus war abgeschrägt, wobei der Fahrererker teilweise in die Panzerung eingearbeitet war. Der Aufbau ging optisch direkt in den konischen Zweimannturm über, der eine etwas steilere Panzerung besaß. Da beide Fahrzeuge deutlich kleiner waren als der Typ 95 Ha-Go konnte die Panzerung insgesamt leicht verstärkt werden, ohne dass das Gesamtgewicht höher wurde. Hinzu kam noch, dass die Panzerung weitestgehend geschweißt war und daher bei einem Treffer keine Nietköpfe mehr im Panzer herumschwirren konnten. Die Steuerung erfolgte beim Mitsubishi-Modell mittels eines Lenkrades über die Lenkbremsen. beim Hino-Modell traditionell über Lenkhebel.

 

Ende 1939 wurden beide Fahrzeuge ohne Bewaffnung intensiv getestet. Beide erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 50 km/h und wiesen sehr gute Geländegängigkeit auf. Dabei blieb die Geländegängigkeit des Mitsubishi-Laufwerks leicht hinter der des Hino-Laufwerks zurück, was schließlich zur Annahme des Hino-Entwurfs durch die Entwicklungsabteilung führte. Das Modell erhielt die Bezeichnung Typ 98 leichter Panzer Ke-Ni.

 

Als erster Panzertyp der japanischen Armee hatte der Typ 98 neben seiner Typ 100 37 mm Kanone ein koaxiales Maschinengewehr. Dafür war sowohl das Bug-, als auch das Heck-MG weggefallen.

 

 

Testvorrichtung für die Bewaffnung

 

Der Zugang erfolgte auch weiterhin über eine zweigeteilte Luke im Turmdach. Trotz des modernen Designs und der überlegenen Leistung lehnte die Armeeführung eine Einführung in der Truppe zunächst ab, da man eben mit dem Typ 95  Ha-Go absolut zufrieden war und ein neues Modell für vorerst unnötig hielt. Außerdem sah man ein Problem darin, ein weiteres Fahrzeug einzuführen, das dann zusätzlich logistisch versorgt werden musste.

 

Nach dem Beginn des Krieges gegen die Alliierten änderte sich diese Einstellung, da man alles brauchte, was man bekommen konnte. So begann 1942  eine Serienproduktion. Es wurden folgende Stückzahlen gebaut:

 

Jahr: 1942 1943
Anzahl: 89 24

Gesamt: 115

 

Nachdem der Kriegsverlauf zeigte, dass Japan einen deutlichen Mangel an Panzern hatte, die fähig zum Kampf gegen Feindpanzer waren, wurden 1943 die knappen Produktionskapazitäten vor allem auf die Herstellung von mittleren Kampfpanzern konzentriert. Zugleich wurde 1943 der Typ 2 leichte Panzer einsatzbereit, der als einziger leichter Panzer weitergebaut werden sollte.

 

Der Einsatz erfolgte ausschließlich in in den Verbänden der Heimatverteidigung, um die Probleme mit der Versorgung zu minimieren. Darüber hinaus war das Fahrzeug auch als Kampfmittel für die Luftlandeverbände vorgesehen, bei denen es durch Lastengleiter in den Einsatz transportiert werden sollte. Zu diesem Zweck wurden ein schwerer Transportgleiter und ein spezielles Transportflugzeug entwickelt und getestet, jedoch wegen Ressourcenmangel nicht eingeführt.

 

Daten:

 

Hersteller:

Hino Jidosha Kogyo 

gebaute Fahrzeuge:

113

Kampfgewicht: 

7,2 t

Bodendruck:

n.b.

Besatzung:

3 Mann

maximale Panzerstärke:

6 mm - 16 mm

Länge:

4110 mm

Breite:

2110 mm

Höhe: 

1820 mm

Kettenauflage:

n.b.

Kettenbreite:   

n.b.

Bodenfreiheit:

350 mm

watfähig bis:

750 mm

überschreitet:

2100 mm

klettert: 

700 mm

maximale Steigung:

30°

Motor:

Mitsubishi Typ 100 6 Zylinder Dieselmotor 

Leistung:

130 PS bei 2100 U/min

Straßengeschwindigkeit:

50 km/h

Geländegeschwindigkeit: n.b.

Reichweite:

300 km

Tankkapazität:

n.b.

Getriebe:

5 Vorwärts-, 1 Rückwärtsgang

Leistungsgewicht:

18,1 PS/t

Bewaffnung Turm:

1 X Typ 98 37 mm Kanone

1 X 6,5 mm MG Typ 97 später 7,7 mm MG Typ 97 koaxial

Bewaffnung Bug:

---

Munitionsvorrat:

110 / 1400 Schuss

 

Panzerung

Turm

Aufbau

Fahrwerk

vorn

Seite

hinten

oben

vorn

Seite

hinten

oben

vorn

Seite

hinten

Stärke (mm)

16

16

16

6

12

12

8

10

16

12

8

Neigung(°)

80

80

80

0

60

60

35

0

40

90

65