Bomber der Armeeluftwaffe

 

Armee Typ 92 schwerer Bomber (Mitsubishi Ki-20):

 

陸軍九二式重爆撃機

Rikugun Kuni Shiki jū bakugekiki

 

 

 

 

 

Ein Projekt der Firma Mitsubishi von 1930 zur Entwicklung eines schweren Bombers auf Basis der Junkers G-38/K-51. Es handelte sich um einen Mitteldecker mit Kabine für die Besatzung, vier 12-zylinder Reihenmotoren, Vierblattluftschrauben, Kastenleitwerk und festem, teilverkleideten Fahrwerk.

 

1930 erwarb Mitsubishi die Lizenz zum Nachbau des Passagierflugzeugs Junkers G38 und dessen Bomber-Version K-51. Die Armeeluftwaffe stimmte dem Bau zweier Prototypen zu. Daraus entstand eine Maschine, die weitestgehend der K-51 glich. Die Besatzung bestand aus 10 Mann. Acht Mann waren im Rumpf untergebracht, je ein Schütze saß in einem doppelten Kampfstand am Hinterflügel in Verlängerung der äußeren Triebwerke. Diese bestanden aus je einem nach unten gerichteten, drehbaren MG-Stand und einem nach hinten und oben feuernden MG in einem Kampfstand am hinteren Flügelende. Neben Pilot und Kopilot waren zwei Mann zur Unterstützung der Bewegungen der Steuerflächen nötig. Alle vier saßen in einer Kanzel oben auf dem Rumpf am vorderen Ende der Flügel. Rechts und links in der Kanzel war je ein MG eingebaut. Auf dem Bug war ein Kampfstand mit MG eingebaut Dieses wurde 1934 durch die Typ 94 20 mm Maschinenkanone ersetzt. Der Bombenschütze war unter dem Bugkampfstand untergebracht. Er zielte über Peilmarken in einem hölzernen Gestell unter dem Bug. Ein weiterer Kampfstand mit MG war oben auf dem Rumpf auf Höhe der Flügelmitte eingebaut. Ein Mechaniker vervollständigte die Mannschaft im Rumpf. Alle Kampfstände waren offen. Das Fahrwerk bestand aufgrund des hohen Gewichts aus je zwei hintereinander angeordneten Reifen. Bis zu 5000 kg Bomben konnten offen unter Rumpf und Flügeln mitgeführt werden.

 

 

 

 

 

Zwei Prototypen wurden 1932 aus selbst gefertigten und importierten Teilen zusammengesetzt. Dabei wurden einige Detaiverbesserungen unter anderem an den Fahrwerken und dem Kühlsystem vorgenommen Bei den Tests erwies sich die Maschine zwar als untermotorisiert, jedoch wurde der Nutzen als strategischer Bomber als überragend eingestuft. Daher erfolgte noch 1932 die offizielle Einführung. Jedoch waren die Kosten je Maschine immens, so dass nur eine kleine Serie gebaut werden konnte. Bis 1935 fertigte Mitsubishi daher lediglich 4 weitere Flugzeuge des Typs. Die Maschinen wurden als streng geheim eingestuft. Entsprechend erhielten sie zunächst keine Ki-Nummer und wurden auch nicht als offizielle Einsatzmaschinen geführt. Erst 1936 wurde die Prototyp-Bezeichnung Ki-20 vergeben, obwohl das Flugzeug da bereits veraltet war. Hintergrund war dabei vor allem, mit der Bezeichnung ausländische Beobachter zu verwirren. Ein modernes Nachfolgemodell war zu deisem Zeitpunkt bereits in Entwicklung.

 

Nach 1933 wurden die Motoren durch vier Reihenmotoren vom Typ Jumo 204 mit je 750 PS Standardleistung ersetzt. Dies verbesserte zwar die Leistungen, die Untermotorisierung blieb jedoch ein Problem. Daher wurden zudem Tests mit Kawasaki Ha-9 Motoren gemacht, die jedoch nicht erfolgreich waren.

 

Bis 1938 bildete dieser Typ den Kern der strategischen Bomberflotte der Armeeluftwaffe. Hauptaufgabe wäre im Falle eines Krieges mit der Sowjetunion die Bombardierung strategischer Ziele in Sibirien gewesen. Dafür wurden die Maschinen bis zur Ausmusterung zurückgehalten. Ab 1938 wurden sie durch die Ki-21 ersetzt. Mit einem Einsatzgewicht von fast 26 t und 5 t Bombenzuladung war die Ki-20 das schwerste Flugzeug und das mit der schwersten Bombenlast, dass von der Armeeluftwaffe jemals in Dienst gestellt wurde.

 

 

 

 

Daten:

 

Entwicklungsfirma:

Mitsubishi

Besatzung: Pilot, Kopilot, 2 Steuermänner, Bombenschütze, Mechaniker, 4 Bordschützen

Länge:

23,20 m

Spannweite:

44,0 m

Höhe

7,0 m

Flügelfläche:

294 m²

Leergewicht:

14912 kg

Normalgewicht:

25488 kg

Maximalgewicht:

n. b.

Motor:

4 X Junkers L88 wassergekühlter 12-zylinder Reihenmotor/ 4 X Jumo 204 wassergekühlter 12-zylinder Reihenmotor

Motorleistung normal: n. b. /4 X 750 PS

Motorleistung maximal:

4 X 800 PS, n. b.

Propeller:

Vierblatt, Holz

Höchstgeschwindigkeit:

200 km/h

Steigrate: n. b.

Reisegeschwindigkeit:

160 km/h

Reichweite:

2000 km

Flügeldruck:

86,99 kg/m²

Leistungsgewicht:

n. b.

Panzerung:

keine

Funkmessgeräte: keine

Bewaffnung:

8 X Typ 89 7,7 mm MG Modell 1 , später 7 X Typ 89 7,7 mm MG Modell 1, 1 X Typ 94 20 mm Maschinenkanone

Hersteller:

Mitsubishi