Bomber der Armeeluftwaffe
Armee experimenteller schwerer Bomber Mitsubishi Ki-90:
陸軍試製重爆撃機
Rikugun Shisei jū bakugekiki (Ki-90)
Die Kitai-Nummer 90 wurde tatsächlich für zwei unterschiedliche Projekte vergeben.
1938 wurde die Prototypenbenennung "Ki-90" vorläufig (in Anlehnung an die deutsche Benennung) für den geplanten Bau und Import des deutschen viermotorigen Transporters Junkers Ju-90 vergeben. Eine für Japan modifizierte Maschine sollte in Deutschland gefertigt und mit Konstruktionsplänen dann nach Japan geflogen werden. Dort sollte sie vom Armee-Luftwaffenarsenal Tachikawa in Zusammenarbeit mit Mitsubishi unter anderem auf Verwendung als überschwerer Bomber zum Ersatz der Armee Typ 92 Schweren Bomber getestet werden.
Im Juli 1938 begannen entsprechende Verhandlungen zwichen der japanischen Armee, Mitsubishi-Vertretern und der dessauer Werksleitung von Junkers. Aufgrund der sich durch die aggressive, deutsche und japanische Außenpolitik der Zeit zuspitzenden, politischen Weltlage gab es aber praktisch keinen sicheren Flugweg, den die Maschine hätte nehmen können. Auf jedem der möglichen Wege drohte letztlich die Beschlagnahme der Maschine, vor allem durch britische, französische oder sowjetische Behörden. Anfang 1939 wurden die Gespräche daher erfolglos beendet. Lediglich ein Technologietransfer bezüglich Flugzeugtechnik und -motoren über den Seeweg konnte vereinbart werden. Die vergebene Kitai-Nummer wurde daher wieder eingezogen, bevor eine offizielle Vergabe erfolgt ist.
Mitte 1943 wurde die Nummer erneut vergeben, diesmal für ein Projekt der Firma Mitsubishi zur Entwicklung eines schweren Bombers als Ersatz für den Armee Typ 4 Schweren Bomber Hiryū. Vorgesehen war ein zweimotoriger Mitteldecker mit 18-zylinder Doppelreihen-Sternmotoren, vier Mann Besatzung in einem kompakten Besatzungsraum mit Panzerschutz am Bug und bis zu 1000 kg Bombenzuladung. Vorbild sollte die Junkers Ju-88 A-4 sein, von der ein Exemplar 1940 nach dem deutsch-sowjetischen Pakt durch sowjetischen Luftraum und über dortige Versorgungsbasen an die japanische Marineluftwaffe ausgeliefert werden konnte.
Die Vorgaben waren unter anderem:
- Einsatzhöhe bis 10.000 m
- Treibstoffkapazität für 1500 km Flugweg zuzüglich 2 Stunden Verbleib im Einsatzbereich.
- defensive Bewaffnung zwei 20-mm-Maschinenkanonen und zwei bis drei schwere 12,7-mm-Maschinengewehre
- normale Bombenlast 1000 kg oder ein Lufttorpedo
- Fähigkeit zu Horizontalangriffen, aber auch zu Sturzangriffen.
- Einbau zweier luftgekühlter, höhentauglicher Mitsubishi Ha-214 18-zylinder Doppelreihen-Sternmotoren mit Turboladern für je 2500 PS Startleistung
Die Vorbereitung für die Entwicklungsphase dauerte aufgrund der verschlechterten Kriegslage und der abzuwartenden Erprobungsergebnisse der ersten Prototypen des Armee Typ 4 Schweren Bombers Hiryū bis März 1944. Bis Mai 1945 waren nur ein Holzmodell und einige Baugruppen des offiziell als "Ki-90" bezeichneten Prototypen fertig gestellt worden. Zu diesem Zeitpunkt verwarf die Armeeluftwaffe aufgrund der Kriegslage alle nicht fertigen oder bis auf absehbare Zeit nicht fertigstellbaren Projekte, um sich auf die dringend benötigten Jäger zu konzentrieren. Dem viel auch die Ki-90-Entwicklung zum Opfer.
Daten (Planung von 1943 bis 1945):
Entwicklungsfirma: |
Mitsubishi |
Besatzung: | Pilot, Navigator, Bordmechaniker und Bombenschütze |
Länge: |
n. b. |
Spannweite: |
n. b. |
Höhe |
n. b. |
Flügelfläche: |
n. b. |
Leergewicht: |
n. b. |
Normalgewicht: |
n. b. |
Maximalgewicht: |
n. b. |
Motor: |
2 X Mitsubishi Ha-214 18-zylinder Doppelreihen-Sternmotor mit Luftkühlung und Turbolader |
Motorleistung normal: | n. b. |
Motorleistung maximal: |
2500 PS |
Propeller: |
Dreiblatt, Metall |
Höchstgeschwindigkeit: |
n. b. |
Steigrate: | n. b. |
Reisegeschwindigkeit: |
n. b. |
Reichweite: |
1500 km |
Flügeldruck: |
n. b. |
Leistungsgewicht: |
n. b. |
Panzerung: |
n. b. |
Funkmessgeräte: | n. b. |
Bewaffnung: |
2 X Ho-1 20 mm Maschinenkanone, 2 bis 3 X Ho-103 12,7 mm Maschinengewehr in verschiedenen Kampfständen im Bug 1000 Kg Bomben oder ein Lufttorpedo im Unterrumpf-Bombenschacht |
Hersteller: |
Mitsubishi |