sonstige Fluggeräte der Armeeluftwaffe

 

Armee Typ 2 Kleiner Transportgleiter Maeda Ku-1:

 

陸軍試製二式小型輸送滑空機 前田 ク1

 

 

 

Ein Projekt der Firma Maeda Leichtflugzeuge in Zusammenarbeit mit der Kaiserlichen Universität Kyoto aus 1940 für einen kleinen Lastensegler zur Ausbildung von Gleiterpiloten und Luftlandesoldaten sowie für Kampfeinsätze. Es handelt sich um ein motorloses, ungepanzertes Schulterdecker-Segelflugzeug mit doppeltem Heck in Holzspantenbauweise, das teilweise bespannt und teilweise mit Sperrholz beplankt war

 

Bis 1937 hatte die Armeeluftwaffe an mehreren Segelflugzeugprojekten gearbeitet, von denen jedoch nur eins als Ausbildungsgleiter eingeführt worden war. Mit Beginn des Zweiten Chinesisch-Japanischen Kriegs im Sommer 1937 wurden noch bestehende Projekte dieser Art als zunächst unnötig bewertet und eingestellt. 1940 zeigten sich jedoch deutsche Lastensegler bei der Eroberung der belgischen Grenzbefestigung Eben Emael als wertvolle Ergänzung im Arsenal der Luftlandetruppen. Daher beauftragte die Armeeluftwaffe noch im Mai des gleichen Jahres die im Bau von Segelflugzeugen sehr erfahrene Firma Maeda Kleinflugzeuge mit der Entwicklung eines ähnlichen Modells im Holzbauweise für die eigenene Truppen unter der Entwicklungsbezeichnung "Ku-1" (Ku ist hier die Abkürzung für "Kakku" = "gleiten"). Maeda nahm den Auftrag an und wandte sich mit der Bitte um Hilfe bei den nötigen aerodyamischen Forschungen an das Luftfahrttechnische Institut der Universität Kyoto.

 

Im Sommer 1941 waren die Konstruktionsarbeiten soweit abgeschlossen, dass der Prototypenbau begonnen werden konnnte. Der Segler bestand aus einer Gondel für Pilot und Kopilot sowie bis zu sechs ausgerüstete Soldaten (bis zu 8 Soldaten ohne Ausrüstung oder  600 kg Ausrüstung ohne Soldaten waren ebenfalls möglich) sowie einem lufttechnischen Element aus Flügeln und Doppelrumpf für Auftrieb und Steuerung, das aus der Gondel befestigt werden konnte. Beide Bauteile konnten nach einer Landung leicht voneinander demontiert werden, falls eines beschädigt worden sein sollte.

 

Die Gondel bestand aus der einfach ausgestatteten Pilotenkanzel vorn und einem Transportraum mit bis zu acht Sitzen dahinter. Das aerodynamisch abschließende Heck konnte entffernt werden, damit die Personen oder die Last an Bord gehen beziehungsweise gebracht werden konnte. Sowohl die Pilotenkanzel als auch das Heck waren für die nötige Sicht teilweise mit Kunstglas versehen. Für den Start waren unter dem Rumpf zwei halb einziehbare Räder eingebaut. Die Landung erfolgte auf einem Kufengestell unter der Gondel.

Das lufttechnische Element wurde auf der Mitte der Gondel aufgeschraubt. Die Flügel waren relativ breit und lang, um die Last leichter tragen zu können. Die beiden Seitenleitwerke und das dazwischen liegende Höhenleitwerk am Heck ermöglichten eine gute Lenkbarkeit während des Schleppvorgangs und Gleitflugs.

 

 

Im September 1941 begannen die Erprobungstests. Sie dauerten bis August 1942, auch weil dem Projekt bei Kriegsbeginn gegen die Alliierten eine eher niedrige Dringlichkeit zugebilligt wurde. Dann erfolgte die offizielle Einführung als "Armee Typ 2 Kleiner Transportgleiter". In der Folge fertigten die Firmen Maeda Leichtflugzeugbau undJapanische Internationale  Luftfahrtindustrie etwa 100 dieser Gleiter. Diese wurden zunächst an 1. Gleitflugstaffel in der Armeeluftwaffen-Flugschule in Nishi Tsukuba ausgeliefert, wo die Ausbildung der Besatzungen durchgeführt wurde. 1943 erfolgte die Aufstellung des 1. Gleiterregiments als Unterstützungsverband für die 1. Überfallsregiment der Luftlandetruppe. Dort wurden in der Folgezeit alle Gleiter und Bauprojekte zusammengeführt und zur Schulung der Einsatzverbände verwendet. Als Schleppflugzeug für die leichten Lastensegler diente dort das veraltete Armee Typ 99 Schlachtflugzeug.

 

1943 gab es Versuche, die Gleiteigenschaften des Seglers durch Änderungen an der Aeroynamik zu verbessern. Dies ührte zu zwei Prototypen, die als "Typ 2 Kleiner Transportgleiter Modell II" und "Modell III" benannt wurden.

 

Im Frühjahr 1944 wurde das 1. Gleiterregiment in Richtung der Philippineninsel Luzon verschifft. Von dort aus sollte dder Verband im Rahmen der Invasionsabwehr Einsätze gegen Stützpunkte gelandeter Feindverbände unternehmen. Der Konvoi wurde bei Okinawa angegrifen und die Transportschiffe mit den Gleitern versenkt.

 

 

Daten:

 

Entwicklungsfirma:

 Maeda Leichtflugzeugbau 

Besatzung: Pilot, Kopilot, 6-8 Soldaten oder 600 kg Zuladung

Länge:

9,36 m

Spannweite:

17,0 m

Höhe

1,7 m

Flügelfläche:

30,0 m²

Leergewicht:

420 kg

Normalgewicht:

1020 kg

Maximalgewicht:

n. b.

Motor:

keiner

Höchstgeschwindigkeit:

120 km/h, 150 - 200 km/h Schleppgeschwindigkeit

Steigrate: n. b.

Reisegeschwindigkeit:

80 km/h

Reichweite:

n. b.

maximale Flughöhe: n. b.

Flügeldruck:

n. b.

Panzerung:

keine

Bewaffnung:

keine

Hersteller:

Maeda Leichtflugzeugbau, Japan Internationale Luftfahrtindustrie

 

 

Verwendete Literatur und Internetquellen: 

- Wikipedia Japan: "Typ 2 Kleiner Transportgleiter"

二式小型輸送滑空機 - Wikipedia

Originaltext: japanisch

- Kriegsgeschichtebüro der Nationalen Verteidigungsübungsagentur: "Kriegsgeschichte-Serie Band 87: Entwicklung, Prodduktion und Versorgung von Ausstattung der Armeeluftwaffe", Asakun Shimbun, Tokyo, 1. Auflage 1975, Link

Originaltext: japanisch

- Kriegsgeschichtebüro der Nationalen Verteidigungsübungsagentur: "Kriegsgeschichte-Serie Band 102: Chronologie von Arme und Marine - Waffen und Soldaten", Asakun Shimbun, Tokyo, 1. Auflage 1980, Link

Originaltext: japanisch

Alle Links wurden am 17.09.2025 zuletzt überprüft.