sonstige Fluggeräte der Armeeluftwaffe
Armee Experimenteller Gleiter Kayaba Ku-2:
Ein Projekt der Firma Kayaba Flugzeugbau aus 1939 für einen zweiten, kleinen Segler zur Erprobung von Fluggeräten ohne Heckleitwerke. Es handelt sich um ein motorloses, ungepanzertes Mitteldecker-Segelflugzeug in Holzspantenbauweise, das teilweise bespannt und teilweise mit Sperrholz beplankt war.
Im August 1939 hatte der Gleiter Kayaba HK-1 erste erfolgreiche Testflüge durchgeführt. Daraufhin beaufragte die Lufttechnische Forschungsabteilung der Armeeluftwaffe die Firma Kayaba, je ein ein- und ein zweisitziges Modell einer entsprechenden Flugmaschine zu entwickeln. Die einsitzige Version erhielt 1940 die offizielle Entwicklungsbezeichnung "Ku-2". Es dauerte etwas über ein Jahr bis zum 03.10.1940, bis die Entwicklung der Ku-2 bei Kayaba Flugzeugbau beendet und der Prototyp bei der Firma Itoh Flugzeugbau fertig gestellt war.
Der Gleiter war in Holzspanntenbauweise gefertigt, wobei der Bug, das Heck und die Flügel mit Sperrholz beplankt waren, während der weniger belastete Teil zwischen Pilotenkanzel und Heckabschluss bespannt worden war. An Stelle der Heckleitwerke waren an den Flügelhinterkanten je zwei Querruder und an den Außenseiten der gepfeilten Flügel je ein kleines Seitenleitwerk montiert. Die Breite an den Flügelwurzeln war 1,8 m, die Pfeilung btrum 25,5 °. Der Pilot erhielt zudem neben den üblichen Bedien- und Anzeigeelementen ein Funkgerät, dessen Antenne hinter der Pilotenkanzel angebracht wurde. Eine Windschutzscheibe ermöglichte die Sicht nach vorn im Flug. Die Bedienung der Steuerelemente erfolgte wie üblich mechanisch über Drahtseile. Eine Kufe unter dem Rumpf ermöglichte Start und Landung.
Vom 05.10. bis 15.10.1940 erfolgten in Tsudanuma 67 Stabilitätstests in niedriger Höhe nach Starts mittels Gummizug. Dabei wurden alle Elemente genau überprüft und gegebenenfalls kleine Veränderungen vorgenommen. Die Ergebnisse waren vielversprechend. Danach folgten 59 Flüge in Höhen bis 1000 m mit Schleppstart durch ein Flugzeug. Dabei stellte sich heraus, dass die Wirkung der Seitenruder etwas zu schwach war. Daher wurde in der Folge die Ruderfläche vergrößert. Weitere 58 Flüge mit Gummizugstarts folgten und zeigten eine Verbesserung der Ruderwirkung. Danach erfolgte Anfang 1941 die Überstellung zur Luftfahrttechnischen Forschungsabteilung zum Flugplatz Tachikawa. Dort wurde der Gleiter in 57 Flügen mit Flugzeugschleppstarts in Höhen bis 2000 m auf Stabilität, Manövrierfähigkeit und Verhalten in Extremsituationen geprüft.
Dabei wurden kleinere Mängel in der Anordnung der Bedienelemente festgestellt. Die nötigen Umbauten erfolgten Anfang Februar 1941. Bis Mitte März erfolgten insgesamt 20 Tests mit Flugzeugschleppstart, bei denen verschiedene Versuche gemacht wurden. Am 16.03.1941 entstand bei einem Flugtest in 1000 m Höhe plötzlich ein Querriss im Hauptträger der Flügel auf Höhe der Pilotenkanzel. Die Maschine konnte sicher landen und wurde zu Itoh Flugzeugbau zurücktransportiert für die nötigen Reparaturen und Verstärkungen. Am 16.05.1941 wurde die Maschine ohne weitere Tests an die Armeeluftwaffe übergeben. Diese setzte als Piloten den Major ein, der die HK-1 bei einer fehlerhaften Landung zerstört hatte. Es war bekannt, dass dieser öfter Probleme mit der Einhaltung von Luftfahrtregeln hatte. Während des Fluges fing der Gleiter aufgrund des für leitwerklose Gleiter typischen Balloneffekts während der Landung an zu steigen. Statt das vorgesehenen Manövers durchzuführen, wollte der Pilot erneut die Landung erzwingen. Im Ergebnis kippte die Maschine über einen Flügel ab und zerschellte am Boden. Der Pilot überlebte auch diesen zweiten Flugunfall, sah aber trotz offensichtlicher Verweigerung, das vorgesehene Manöver durchzuführen, keine Fehler bei sich.
Daten:
Entwicklungsfirma: |
Kayaba Flugzeugbau |
Besatzung: | Pilot |
Länge: |
3,04 m |
Spannweite: |
9,8 m |
Höhe |
n. b. |
Flügelfläche: |
14,5 m² |
Leergewicht: |
124 kg |
Normalgewicht: |
200 kg |
Maximalgewicht: |
n. b. |
Motor: |
keiner |
Höchstgeschwindigkeit: |
120 km/h |
Steigrate: | n. b. |
Reisegeschwindigkeit: |
75 km/h |
Reichweite: |
n. b. |
maximale Flughöhe: | n. b. |
Flügeldruck: |
13,4 kg/m² |
Panzerung: |
keine |
Bewaffnung: |
keine |
Hersteller: |
Itoh Flugzeugbau |
Verwendete Literatur und Internetquellen:
- Wikipedia Japan: "Katsuodori (Flugzeug)"
Originaltext: japanisch
- Website: Die Welt der Nurflügler (Sonderedition Japans schwanzloses Flugzeug ~Kayaba Type 2~)
Originaltext: japanisch
- Website: Airwar2.ru: Kayaba Ku-2
Originaltext: russisch
- Forum: Secret Projects Forum
(1) Kayaba Projects and Prototypes
Originaltext: Englisch
Alle Links wurden am 17.09.2025 zuletzt überprüft.