sonstige Fluggeräte der Armeeluftwaffe

 

Experimenteller Gleiter Kayaba HK-1:

 

試製無尾翼滑空機 萱場 HK-1

 

 

 

Gleiter am Boden mit teilweiser verblasster Kennung "A-1017" am Rumpf

 

 

Ein Projekt der Firma Kayaba Flugzeugbau in Zusammenarbeit mit der mit dem Luftfahrttechnischen Institut der Kaiserlichen Universität Tokyo aus 1936 für einen kleinen Segler zur Erprobung von Fluggeräten ohne Heckleitwerke. Es handelt sich um ein motorloses, ungepanzertes Mitteldecker-Segelflugzeug in Holzspantenbauweise, das teilweise bespannt und teilweise mit Sperrholz beplankt war.

 

Mitte der 1930er Jahre begann die Firma Kayaba auf Initiative des Besitzers Kayaba Shiro mit der Erforschung von Gleitern ohne Leitwerken am Heck. Ziel war es, innerhalb von fünf bis zehn Jahren aus den Versuchsmodellen ein düsengetriebenes Kampfflugzeug zu entwickeln.  Dabei sicherte sich Kayaba die Unterstützung des Lufftfahrttechnischen Instituts der Kaiserlichen Universität Tokyo sowie des pensionierten Majors der Armeelufwaffe Kumazu Hino. Ähnliche Projekte in Deutschland und den USA führten zu dem Konzept des Nurflüglers.

 

Ende 1935 waren jedoch die einsetzbaren Finanzmittel der Firma sehr begrenzt. Bei einem Gespräch mit der Armeeluftwaffe wurde daher beschlossen, das Projekt ab 1936 von der Armee mit der hohen Summe von jährlich 200.000 Yen unterstützen zu lassen. Ende 1936 waren die Entwicklungs-Vorarbeiten soweit abgeschlossen, dass  das Konsortium beschloss, Kimura Hidemasa von der Universität Tokyo dem Entwurf eines ersten Prototypen ohne Höhenleitwerk am Heck zu beauftragen. Dieser schloss das Projekt innerhalb von zwei Monaten neben seiner Arbeit an er Universität ab. Ergebnis war ein kleiner Gleiter für einen Piloten in Holzspanntenbauweise mit Sperrholzbeplankung. Der Segler bestand aus einem kurzen, tropfenförmigen Rumpf mit Pilotenkanzel und einem großen, hochgezogenem Seitenleitwerk am Heck. Eine Windschutzscheibe ermöglichte dem Piloten die Sicht nach vorn im Flug. Unter dem Rumpf war für Start und Landung eine gebogene, der Rumpffform folgende Holzkufe montiert. Die Flügel waren um 24° nach hinten gepfeilt und verfügten über eine große Flügelfläche für den nötigen Auftrieb. Mit dem Bau des Prototypen wurde die Firma Itoh Flugzeugbau in Tsudanuma bei Kashiwa beautragt, dessen Eigentümer mit Major Kumazu befreundet war.

 

Gleiter im Landeanflug

 

Ab Sommer 1936 erfolgten verschiedene Basistests in Sanddünen bei Tsudanuma unter der Bezeichnung HK-1 (nach den Innitialen von Major Kumazu, nicht wie im Internet teilweise angegeben denen des Entwicklers) und mit der Kennung A-1017. Dabei wurde der relativ leichte Gleiter zunächst von einem einfachen Gummizug gestartet. Das Risiko des Scheiterns war hoch, da aus Kostengründen kein Windkanalmodell gefertigt und getestet worden war. Später wurde zudem ein Personenkraftwagen als Zugmaschine eingesetzt, um höhere Geschwindigkeiten simmulieren zu können. Die Ergebnisse wurden erfolgreich genutzt, um die Maschine flugfähig zu bekommen und die Eigenschaften zu verbessern. Nach dem 53. Versuchsflug wurde diese Phase beendet. Ab September 1939 wurden dann weitere 116Schlepptests mit einem ausgemusterten Typ Taisho 10 trägergestützen Jäger am Flughafen Kashiwa durchgeführt.  Diese Tests dienten vor allem der Verbesserung der Flugeigenschaften und wurden von der Armeeluftwaffe interessiert beobachtet.Dabei stellte sich heraus, dass die Maschine ohne das Höhenleitwerk schwer zu steuern war und zu einer sehr hohen Gleitgeschwindigkeit neigte. Daher stieg der erste Testpilot im Dezember 1939 aus Sicherheitsbedenken aus dem Projekt aus. Ein erfahrener Ersatzpilot wurde aber schnell gefunden.

 

Zum 01.04.1940 übernahm die Armeeluftwaffe den Prototypen offiziell und verlegte ihn zum Armeeflughafen in Tachikawa. Dort fanden zunächst weitere Versuchsflüge statt, um den vorgesehenen Armeepiloten einzuweisen. Beim 13. Testflug am 15. April 1940 erreichte der Gleiter bei einem Flugmanöver eine ungewöhnlich hohe Geschwindigkeit und der Pilot versuchte irrtümlich eine Zwangslandung, statt wie in solchen Fällen vorgesehen ein Abfangmanöver durchzuführen. Dabei wurde die Maschine zerstört und der Pilot verletzt.

 

finale Version des Gleiters mit Kennzeichnung er Armeelutwafffe

 

Trotzem war die Armeeluftwaffe weiter von dem Grundprinzip des Nurflüglers angetan und forderte vom Konsortium unter Kayaba weitere Tests. Dies führte zur Weiterentwicklung des Konzepts zur Kayaba Ku-2 und zur Kayaba Ku-3.

 

 

Daten:

 

Entwicklungsfirma:

Kayaba Flugzeugbau in Zusammenarbeit mit der Kaiserlichen Universität Tokyo

Besatzung: Pilot

Länge:

3,50 m

Spannweite:

10,4 m

Höhe

1,80 m

Flügelfläche:

14,0 m²

Leergewicht:

120 kg

Normalgewicht:

200 kg

Maximalgewicht:

n. b.

Motor:

keiner

Höchstgeschwindigkeit:

n. b.

Steigrate: n. b.

Reisegeschwindigkeit:

85 km/h

Reichweite:

n. b.

maximale Flughöhe: n. b.

Flügeldruck:

n. b.

Panzerung:

keine

Bewaffnung:

keine

Hersteller:

Itoh Flugzeugbau

 

 

Verwendete Literatur und Internetquellen: 

- Wikipedia Japan: "Katsuodori (Flugzeug)"

かつをどり (航空機) - Wikipedia

Originaltext: japanisch

- Website: Die Welt der Nurflügler (Special Edition Japan's Tailless Aircraft ~HK1 (Kayaba Type 1)~)

全翼機の世界(特別編 日本の無尾翼機 ~HK1(萱場1型)~)

Originaltext: japanisch

- Website: Airwar2.ru: Kayaba HK-1

 Уголок неба ¦ Kayaba HK-1

Originaltext: russisch

- Forum: Secret Projects Forum

 (1) Kayaba Projects and Prototypes

Originaltext: Englisch

 

Alle Links wurden am 17.09.2025 zuletzt überprüft.