typ 3 Gewehrgranatgerät, typ 3 rifle grenade launcher
Fliegerabwehrwaffen
Typ 98 20 mm Flugabwehr-Maschinenkanone:
九八式二十粍高射機関砲
kuhachi shiki niju miri kōsha kikanhō
In den frühen 1930er Jahren
nahmen aufgrund der japanischen Expansionsbestebungen die Spannungen in Ostasien
zwischen Japan und China, aber auch zwischen Japan und der Sowjetunion, immer
weiter zu. Ein wesentlicher Teil der damaligen militärischen Entwicklungen
wurden im Bereich Flugzeugbau und -einsatz gemacht. Die Flugabwehr wurde meist
von schweren Waffen wie der [[Typ 11 7,5-cm-Flugabwehrkanone]] übernommen. Diese
waren jedoch gegen tieffliegende Flugzeuge aufgrund der sehr kurzen, möglichen
Einwirkzeit wenig effektiv. Daher wurde im Nahbereich meist mit Infanteriewaffen
und vor allem leichten sowie schweren Maschinengewehren auf einfliegende
Maschinen geschossen. Die verwendete Munition war jedoch für den Erdkampf
konzipiert und mit immer schnelleren und gepanzerten Flugzeugen immer weniger
wirksam. Zudem war die Reichweite begrenzt. Es gab daher eine Abwehrlücke im
Bereich 250 m bis 2000 m Höhe. Das Heer suchte in Europa nach Lösungen und fand
mit der Mitrailleuse de 13,2 mm Hotchkiss mle 1929 (siehe Typ Ho 13,2 mm
Schweres Maschinengewehr) eine mögliche Lösung. Allerdings erschien das Kaliber
und damit die Zielwirkung als zu gering. Daher beschloss die japanische
Heeresführung 1933, eine entsprechende Waffe im Kaliber 20 mm zu entwickeln.
Waffe in maximaler Rohrerhöhung
Folgenden Vorgaben wurden
herausgegeben:
- Gasdrucklader
- Hauptaufgaben Flugabwehr und Panzerabwehr
- Mündungsgeschwindigkeit 900 m/s
- Höhenrichtbereich -5° bis + 85°
- Seitenrichtbereich 360°
- Gewicht im Zugtierzug maximal 450 kg mit Protze
- Gewicht im motorisierten Zug maximal 750 kg mit
Protze
- Verwendung
eines Dreibeins und demontierbarer Räder
- Effektive Schusshöhe bis 2000 m
- Verwendung optischer Richtgeräte an der Waffe
- Verwendung eines Trommelmagazins
- Mannschaftszug, Zugtierzug, motorisierter Zug und
Verwendung auf Fahrzeuge sollten möglich sein
Experimentelle Typ 94 20 mm Flugabwehr-Maschinenkanone auf Anhänger für motorisierten Zug
Aus dem als japanisierte
Version der 13,2 mm Hotchkiss geplanten Experimentellen Typ 92
13,2-mm-Schweren-Maschinengewehr (Parallelentwicklung mit einer Lafette zum
lafettenlosen Typ 92 13,2-mm-Schweren Maschinengewehr der Panzerwaffe)
entstand 1934 eine erste Version der geforderten Maschinenkanone im Kaliber 20
mm unter der Bezeichnung
Experimentelle Typ 94 20
mm-Flugabwehr-Maschinenkanone. 1934/35 wurden 15 leicht
unterschiedliche Prototypen gefertigt, von denen in Tests bis 1937 jedoch keiner
die geforderten Leistungen erbrachte.
Nach der Erbeutung der ersten
2-cm-Flak 30 (japanische Bezeichnung "Typ Ra
20-mm-Flugabwehr-Maschinenkanone") der chinesischen Nationalarmee 1937/38 im
Raum Shanghai/Nanking kam es auf Basis dieser Kanonen zu weiteren
Detailänderungen wie zum Beispiel der Verwendung eines gebogenen Kastenmagazins
(Kapazität zunächst 15, später 20 Schuss), einer u-Förmigen, drehbaren Achse an
Stelle einer fest montierten sowie massiverer Holme. Die
überarbeitete Version wurde intern als "Experimentelle Typ 97
20-mm-Flugabwehr-Maschinenkanone" bezeichnet. Diese
führte nach weiteren Detailverbesserungen letztlich zur Typ 98 20 mm
Flugabwehr-Maschinenkanone in der finalen Form.
Prototyp der Typ 98 20 mm Kanomne in Feuerstellung und bereit für den Mannschaftszug
Das Rohr hatte eine Länge von 1400 mm (Kaliberlänge
L/70). Der Gasabnehmer für den Lademechanismus nach dem System Hotchkiss setzte
knapp vor der Hälfte des Laufes an. Der Richtmechanismus war auf der hinteren
Hälfte des Gehäuses platziert. Der Lauf konnte bei Bedarf durch einen
Bajonettverschluss am Gehäuse schnell ausgetauscht werden. Am hinteren Ende des
Gehäuses waren zudem eine Schulterstütze und ein nach oben ragender Handgriff
mit Druckknopf montiert. So konnte die Waffe mit der Körperkraft des Schützen
ausgerichtet und nachgeführt werden. Der Druckknopf diente als Abzug und wurde
mit der linken Hand bedient. Ein u-förmiges Stahlblech diente als Wiege. Die
Munitionszufuhr erfolgte durch ein nach vorn gebogenes Kastenmagazin für 20
Schuss in der Mitte des Gehäuses von oben.
Auf dem hinteren Teil des
Gehäuses war an der zweiteilige Richtmechanismus rechts und links neben dem
Magazin montiert. Zunächst kam der Typ 98 Richtmechanismus zum Einsatz. Dieser
ermöglichte es, Flughöhe, Anflugwinkel, Geschwindigkeit und Entfernung auf die
Waffe zu übertragen. Die Angaben wurden entweder per Ermittlung durch den
Schützen mit einer Optik am vorderen Ende des Mechanismus und Zuruf weiterer
Daten durch neben dem Geschütz postierte Messständen oder aber elektrisch unetr
anderem vom
Typ 94 Richtsystem auf Skalen mit zwei Zeigern an der Waffe übertragen. Die Einrichtung des
Geschützes erfolgte dann durch Handräder an der Oberlafette. Beim Richten ohne
zentralem Befehlsgeber wurden die Zeiger der Anzeigen auf die zugerufenen und
ermittelten Werte eingestellt. Bei Verwendung des zentralen Befehlsgebers wurden
die Soll-Werte über einen der Zeiger der Skalen angegeben und der Schütze musste
den zweiten Zeiger zur Deckung bringen. Die Basisdaten wurden mit dem
Richtmechanismus über Hebel mechanisch an die betreffenden Bauteile der Waffe
übertragen. Die Seitenrichtung und die Nachführung der Waffe erfolgte durch
Muskelkraft des Schützen.
Prototyp mit Protze für den Pferdezug
Das Typ 94 Richtsystem war
eigentlich für die schwere Flugabwehr konzipiert. Es arbeitete in Höhenbereich
von 250 m bis 8000 m und bestand aus mehreren Messstationen, die die nötigen
Angaben elektrisch an ein Kommandogerät weiterleiteten. Die dort ermittelten Richtdaten wurden
dann per Kabel an die Geschütze weitergegeben. Die Typ 98 20 mm
Flugabwehr-Maschinenkanone
hatte dafür ein mehrpoliges Kabel an der linken Seite, das von einem
Anschlusskasten am Pivot zu den Skalen am Richtmechanismus reichte.
Die
Oberlafette bestand aus einer nach hinten ragenden, u-förmigen Gabel, an der
mittig die Befestigungspunkte des Gehäuses vertikal beweglich angebracht waren.
Die Gabel konnte an einem Gelenk am vorderen Ende vertikal bewegt werden, um die
Abschusshöhe der Maschinenkanone zu variieren. So war ein Höhenrichtbereich von
-5° bis +85° möglich. Die Seitenrichtung erfolgte über ein Handrad, das über
Zahnräder auf einen an der Unterlafette geschweißten, gebogenen Zahnkranz
wirkte. Das Handrad war an der rechten Seite der Oberlafette angebracht und
wurde mit der rechten Hand bedient. Auf Höhe des vorderen Ende des Gehäuses war
rechts und links der Waffe jeweils eine Spiralfeder in einem zylindrischen
Gehäuse zur zusätzlichen Dämpfung des verbleibenden Rückstoßes montiert. An der
Oberlafette waren zudem ein leicht gebogener, nach hinten ragende Stahlträger
befestigt, an deren Ende eine Sitzschale für den Schützen angebracht war. Der
untere Teil der Oberlafette war mit einem Drehzapfen, in der Unterlafette
horizontal um 360° drehbar gelagert, befestigt.
Detailansicht der Typ 98 20 mm Flugabwehr-Maschinenkanone
Die Unterlafette bestand aus
einem kurzen Pivot. In diesem war mittig die u-förmige, drehbar gelagerte Achse
für die Holzspeichenräder eingebaut. Diese konnten mit den Zapfen in ihrer Nabe
auf je einen Zylinder am unteren Ende der Schenkel der Achse gesteckt werden.
Bei einem Stellungswechsel wurde die Achse so arretiert, dass die Zylinder in
der untersten Position waren. Das Geschütz stand dann auf seinen Rädern. In
Feuerstellung wurde die Achse nach oben gedreht, so dass die Räder den Boden
nicht mehr berührten. In dieser Stellung konnte sie ebenfalls arretiert werden.
Oft wurden die Räder aber auch abgenommen und griffbereit in oder nahe der
Stellung auf den Boden gelegt.
Am unteren Ende des
Pivots waren zudem in einem Winkel von 120° zueinander Befestigungspunkte für
die Holme angebracht. An ihnen waren drei gleiche Kastenholme mit rechteckigem
Querschnitt eingehängt. Oberhalb der Holme ragte jeweils ein dreieckige
Stahlkonstruktion aus dem Pivot. An deren vorderen Ende war jeweils ein vertikal
drehbares Gelenk angebracht. Die Gelenke dienten jeweils als oberer Ansatzpunkt
für je eine Schraubenfeder in einem zylindrischen Gehäuse. Die unteren Enden der
Federn waren jeweils an einem weiteren, vertikal beweglichen Gelenk mit dem
jeweiligen, darunterliegenden Holm verbunden. Dieser Mechanismus verminderte
zusätzlich die Schwingungen beim Schießen. An hinteren Ende aller Holme waren
kleine Auflageteller angebracht, durch deren Mitte Erdanker zum Stabilisieren in
den Boden geschlagen werden konnten. Die beiden Teller an den hinteren Holme
konnten zudem durch Gewindestangen so ausgerichtet werden, dass das Geschütz
waagerecht stand.
Geschütz bereit für den Mannschaftszug
Die hinteren Holme konnten
Drehgelenken an ihren Befestigungspunkten nach hinten gedreht und zu einer
Deichsel zusammengeführt werden. Diese wurde dann in die Protze eingehängt. Im
halb zusammengelegten Zustand dienten die beiden Holme zudem als Stützen,
solange das Geschütz auf seinen Rädern stand. Auf dem vorderen Holm waren vorn
zwei Handgriffe angeschweißt, mit der die Waffe auf Rädern im Mannschaftszug
bewegt werden konnte. Die Zusammenklappbarkeit der hinteren Holme ermöglichte
zudem die Verladung des Geschützes auf die Ladeflächen unterschiedlich breiter
Fahrzeuge.
Die Typ 98 20 mm Flugabwehr-Maschinenkanone verwendete
mehrere, knapp 10 cm lange Geschosse verschiedener Art. Diese waren zudem
teilweise austauschbar mit den der Typ 97 20 mm Halbautomatischen-Kanone
(Panzerbüchse). Es wurden jedoch unterschiedlich große Kartuschen verwendet.
Insgesamt wurden vier unterschiedliche Geschosse entwickelt:
- Typ 98 Sprenggeschoss mit Leuchtspur
-
Typ 100 Sprenggeschoss mit Leuchtspur und Zerleger
-
Typ 100 Modell 2 Brandgeschoss mit Leuchtspur und Zerleger
-
Typ 100 panzerbrechendes Geschoss mit Leuchtspur
Die Leuchtspurladungen wurden
jeweils beim Abschuss durch das abbrennende Treibladungspulver gezündet. Die
Zerlegerladung wurde, soweit vorhanden, jeweils durch eine kurze
Schwarzpulver-Verzögerungsladung kurz vor dem Ausbrennen von der
Leuchtspurladung ausgelöst.
Die Verwendung der Typ 98
Sprenggeschosse mit Leuchtspur wurde im Juli 1942 offiziell verboten. Zudem gab
es zu diesem Zeitpunkt auch Probleme mit der Qualität der ausgelieferten
Munition.
Bedienmannschaft beim Nachladen der Magazine
Die Kartusche war bei allen
Geschossen die gleiche. Sie war aus Messing und 14,2 cm lang bei einem
Basisdurchmesser von 2,845 cm. Das Leergewicht lag bei 208,3 g. Die Treibladung
bestand aus 58,9 g in kleine Pellets gepresstem, graphitiertem, rauchlosem
Pulver.
Die formell offizielle Einführung erfolgte erst im
Februar 1940. Die Serienfertigung begann aber bereits im
Jahr 1939 und endete im Juni 1944 aufgrund der geringen Wirksamkeit gegen die
immer stärker gepanzerten und schnelleren, modernen Flugzeuge. Insgesamt wurden
nur knapp 2600 Typ 98 20 mm Flugabwehr-Maschinenkanonen gefertigt. Im
Vergleich zu den Fertigungszahlen der entsprechend vergleichbaren Waffen anderer
Nationen (2-cm-Flak 38: etwa 40.000 Stück, Oerlikon
2-cm-Kanone: knapp 125.000 Stück in mehreren am Krieg beteiligten Nationen
beider Seiten) ist diese Zahl extrem gering. Der eigentliche Bedarf konnte nie gedeckt werden.
Der Einsatz erfolgte zunächst zugweise mit je zwei
Geschützen in den leichten Zügen der Feld-Flugabwehrbatterien des Heeres und der
Festungsverbände. Mit der weiteren Produktion wurden auf Basis der vorhandenen
Waffen nach und nach mehrere, so genannte Maschinenkanonen-Kompanien und
Feld-Maschinenkanonen-Kompanien aufgestellt. Erstere wurden fest den
Flugabwehr-Regimentern unterstellt. Die zweiten waren als unabhängige Einheiten
konzipiert und wurden bei Bedarf direkt den Feldarmeen unterstellt und nach Ende
der Operation wieder abgezogen. Jede der Kompanien bestand aus sechs
Geschützgruppen mit je einem Geschütz, einem Mess- und einem Munitionszug. Ab
1944 waren genügend Geschütze produziert worden, um den Flugabwehrregimentern
Maschinenkanonen-Bataillone aus drei Kompanien und einer Versorgungs- und
Reparatureinheit zu unterstellen. Der Einsatz erfolgte in allen Gebieten, in
denen das Heer operierte.
Geschütz in Feldstellung
Für den Zugtierzug waren je nach Gelände ein, zwei
oder vier Maultiere oder Pferde nötig. Für den motorisierten Zug wurde unter
anderem die
Typ 96 6-Rad-Flugabwehr-Zugmaschine verwendet. Später wurde auch die
für solche Aufgaben konzipierte
Typ 98 Halbketten-Zugmaschine
Ko-Hi dafür verwendet. Allerdings waren deren Herstellungszahlen geringer als
die des Geschützes, so dass auch
Typ 94 4-Rad Lastkraftwagen und
Typ 94 6-Rad Lastkraftwagen
sowie andere Modelle dafür eingesetzt wurden. Beim Transport stellte sich auch
bei dieser Waffe das geringe Gewicht als ein Problem heraus. Beim Fahren über
unebenem Untergrund konnte sich das Geschütz stark aufschaukeln und sogar
losreißen. Daher wurde von vornherein der einachsiger Zuganhänger dafür genutzt,
der für die Vorläufermodelle entwickelt worden war.
Die Typ 98 20 mm Flugabwehrkanone wurde zudem an Bord vieler requirierter Handelsschiffe des Seekommandos als Nahbereichs-Flugabwehrwaffe eingesetzt. Dazu wurde die Unterlafette entfernt und der Rest auf einen einfachen Pivot aus einem Stahlrohr mit seitlichen Stützen montiert. Da jedoch ein Kantrichtmechanismus zum Ausgleich von Roll- und Stampfbewegungen der Schiffe fehlte, war die Zielgenauigkeit eher gering. Daher wurde 1943 eine spezielle Version mit Kantrichtmechanismus und anderen Verbesserungen entwickelt. Allerdings wurden aufgrund des Rohstoffmangels nur noch 19 dieser Geschütze gebaut und eingesetzt.
Die die Waffenwirkung der
Typ 98 20 mm Flugabwehr-Maschinenkanone'' war aufgrund des Kalibers begrenzt
und ab 1943 nicht mehr ausreichend. Zudem erschwerte das geringe Gewicht den
motorisierten Transport. Zudem beschädigte die Munition auf Dauer die Züge im
Lauf. Insgesamt hat sie sich aber als zuverlässig und
relativ genau erwiesen.
Geschütz auf Typ 94 6-Rad Lastkraftwagen, bereit zum Feuern
Bereits 1936 gab es bei der Kavallerieschule Tests mit dem damals aktuellen
Vorläufer, diesen auf einem Typ 94 6-Rad Lastkraftwagen zu verladen und von der
Ladefläche aus zu schießen. Die Waffe war jedoch zu leicht gebaut und hatte daher Probleme
mit den Vibrationen beim Schießen. Dies verringerte die
Genauigkeit deutlich.
Ab Mai 1940 wurden dann seitens der Artillerieschule
Mechanisierungsversuche mit der auf einen Typ 94 6-Rad-Lastkraftwagen montiertem
Typ 98 20 mm Flugabwehr-Maschinenkanone gemacht. Das Geschütz wurde dazu ohne Räder mit der Achse auf eine
einfache Befestigungskonstruktion aus geschweißten Stahlblechen gesetzt. Die
Räder wurden auf dem Fahrzeug mitgeführt, so dass jederzeit auch wieder die
Verwendung als abgesetztes Geschütz möglich war. Die Seitenteile der Ladefläche
der Lastkraftwagen wurden zum Feuern heruntergeklappt und durch nivellierbare
Stützen und Auflagen zum Boden hin gesichert. Dies stabilisierte die Ladefläche
und vergrößerte die Standfläche für die Bedienmannschaft. So war ein Schießen mit
etwa 5 % geringer Genauigkeit als beim Einsatz vom Boden aus möglich. Ein
Abfeuern ohne Vorbereitung war nur im Notfall vorgesehen, da dabei die
Genauigkeit deutlicher abnahm. Ab Dezember 1940 wurden auch
Nissan 80 4-Rad Lastkraftwagen und
Nissan 180 4-Rad Lastkraftwagen als Fahrzeuge getestet. Diese erwiesen
sich jedoch als zu instabil als Waffenplattformen.
Anfang 1941 wurde dann die
Verwendung der Waffe auf der Ladefläche des Typ 94 6-Rad Lastkraftwagens
offiziell genehmigt. Eine spezielle Benennung ist jedoch nicht erfolgt. Der
Einsatz solcher Fahrzeuge erfolgte unter anderem bei der
1. Panzerdivision
während der Operation Ichi-Go in China im Sommer 1944.
Geschütz auf Typ 98 Halbketten_Zugmaschine Ko-Hi
1941 wurde auch der Einsatz der Geschütze auf der Typ 98 Halbketten-Zugmaschine Ko-Hi getestet. Die Ergebnisse
waren in etwa vergleichbar mit denen bei den Lastkraftwagen, jedoch erfolgte
keine offizielle Genehmigung für eine entsprechende Verwendung.
Im gleichen Jahr testete die Panzerschule mindestens
zwei zu Waffenträgern erweiterte
Typ 97 Tanketten Te-Ke als
Flugabwehrpanzer. Die Maschinenkanone wurde dabei ohne Räder auf der Ladefläche
für die Geschütze platziert. Die Räder wurden in Halterungen am Heck des
Fahrzeugs mitgeführt. Die Flugabwehr-Version wurde offiziell
Experimenteller
Flugabwehrpanzer Nummer 1 Ki-To benannt. Da der Waffenträger wenig Schutz für
die Bedienung bot, wurde er aber nicht eingeführt und das Projekt 1942
beendet.
Ein weiterer Versuch war 1942
die Verwendung einer modifizierten Version des Geschützes als Bewaffnung für
einen leichten Flugabwehrpanzer mit oben offenen Drehturm auf Basis des
Typ 98 Leichten Panzers Ke-Ni. Dabei wurde die Unterlafette komplett
durch einen hohen Pivot ersetzt. Der Schütze stand nun hinter der als
"Experimentelle 20 mm Flugabwehr-Maschinenkanone So-Ki 1" benannten Waffe. Die
offizielle Bezeichnung des Fahrzeugs war
Experimenteller Flugabwehrpanzer
Nummer 2 Ta-Se. Er wird in der Literatur aber oft auch als "Typ 98
Flugabwehrpanzer Ta-Se" bezeichnet. Da der Turm sehr eng war und die Effizienz
des Geschützes beeinträchtigte wurde nur ein Prototyp gefertigt.
Bis Kriegsende wurde keine weitere Waffe in diesem
Kaliberbereich getestet, so dass die Typ 98 20-mm-Flugabwehr-Maschinenkanone bis
zuletzt den Kern der leichten Flugabwehr bildete.
Daten:
Kaliber: | 20 mm |
Kaliberlänge: | L/70 |
Länge: | n. b. |
Rohrlänge: | 1400 mm |
Gewicht: | 373 kg ohne Räder, 450 kg mit Rädern |
Züge: | n. b. |
Zugmaße (Tiefe X Breite): | n. b. |
Drall: | gleichförmig |
Drallrichtung: | rechts |
Kammervolumen: | n. b. |
Kammerlänge: | n. b. |
Kammer Arbeitsdruck: | n. b. |
Mündungsdruck: | n. b. |
Rohrrücklauf: | n. b. |
Lebensdauer Rohr: | n. b. |
Schussweite: | 5500 m |
Schusshöhe: | 3500 m bei 85° |
Effektive Schusshöhe: | 2000 m |
Feuergeschwindigkeit: | 120 Schuss/min |
Mündungsgeschwindigkeit: | 950 m/s |
Munitionszuführung: | manuell mit 20-Schuss-Kastenmagazinen |
Verwendete Literatur und Internetquellen:
- Sayama Jirō: "Fliegerabwehrmaschinenkanonen und Festungsartillerie der japanischen Armee", Kojinsha, Tokyo, 2012, ISBN 978-4-7698-2729-0, Originaltext japanisch
- Leland S. Ness: "Rikugun - Weapons of the Imperial Japanese Army and Navy Ground Forces", Helion & Company, Solihull, 2014, ISBN 978-1-909982-00-0, Originaltext englisch
- Tanaka Shin'ichi, Leiter des Mandschurei-Testkomitees: "Vorläufiger Bericht über die Ergebnisse der letzten Wintertests in der Nord-Mandschurei", Heeresministerium des Kaiserreichs Japan, 1937, Japanisches Zentrum für Asiatische Aufzeichnungen (JACAR) Katalognummer C01003230500
Originaltext japanisch
- Hisamura Taneki, Heeres-Spezialbüro für Technologie: "Bereitstellung von Munition für die Typ 97 20 mm Flugabwehr-Maschinenkanone" Heeresministerium des Kaiserreichs Japan, 1937, Japanisches Zentrum für Asiatische Aufzeichnungen (JACAR) Katalognummer C01006869000
Originaltext japanisch
- Feuerwaffensektion des Heeresministeriums:
"Autorisierung von vorläufigen Standards für das Typ 99 Gewehr und vier andere
Punkte sowie Detailänderung in der Forschungspriorität des Heeres-Technischen
Büros", Heeresministerium des Kaiserreichs Japan, 1940, Japanisches Zentrum für
Asiatische Aufzeichnungen (JACAR) Katalognummer C01004909300
https://www.jacar.archives.go.jp/aj/meta/listPhoto?LANG=eng&BID=F2006083121061402981&ID=M2006083121064303059&REFCODE=C01004909300
Originaltext japanisch
- Heeres-Ingenieurshauptquartier: "Typ 98 Flugabwehr-Maschinenkanone, Bericht über den Test der experimentellen Verwendung auf Lastkraftwagen - Munition ohne Geschosse", Heeresministerium des Kaiserreichs Japan, 1940, Japanisches Zentrum für Asiatische Aufzeichnungen (JACAR) Katalognummer A03032139400
https://www.digital.archives.go.jp/das/image/F0000000000000218428
Originaltext japanisch
- Heeres-Ingenieurshauptquartier: "Typ 98 Flugabwehr-Maschinenkanone (auf Lastkraftwagen montiert), Verbesserungen", Heeresministerium des Kaiserreichs Japan, 1940, Japanisches Zentrum für Asiatische Aufzeichnungen (JACAR) Katalognummer C04122605900
Originaltext japanisch
- Kawahara Naoichi, Adjutant im Heeresministerium: "Verbot der Verwendung der Typ 98 Sprenggeschosse mit Leuchtspur und der Typ 100 Sprenggeschosse mit Leuchtspur und Zerleger", Heeresministerium des Kaiserreichs Japan, 1942, Japanisches Zentrum für Asiatische Aufzeichnungen (JACAR) Katalognummer C01005295000
Originaltext japanisch
- Oberleutnant Mitsunaga, 1. Heeres-Technisches Büro: "20-mm-Munition, Tests zur Verringerung der Aushöhlung der Züge", Heeresministerium des Kaiserreichs Japan, 1942, Japanisches Zentrum für Asiatische Aufzeichnungen (JACAR) Katalognummer A03032076400
https://www.digital.archives.go.jp/das/image/F0000000000000218114
Originaltext japanisch
- Okumoto Go: "Die Flugzeugträger der Kaiserlichen Japanischen Armee", Reihe "Modellkasten", Dainippon Kaiga Co. Ltd., Tokyo, 2011, ISBN 978-4-499-23052-0, Originaltext japanisch
- US War Department Technical Manual TM 9-1985–5: "Japanese Explosives Ordnance", US-Department of War, Washington D.C. 1953,
https://archive.org/details/TM9-1985-5/page/n19/mode/2up
Originaltext englisch