Die Waffen und Ausrüstung der japanischen Artillerie:
Die japanische Artilleriewaffe entstand Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Einfluss deutscher Militärberater und Ausbilder. Entsprechend erfolgte die Wahl der Kaliber und der Einteilung in die drei Waffengattungen Feldartillerie, schwere Feldartillerie und schwere Artillerie. Die ersten Geschütze waren deutsche Krupp-Kanonen, die sich durch hervorragende Qualität und Einsatzfähigkeit auszeichneten. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurden diese Waffen auch in Japan unter Lizenz gefertigt. Der Beitritt Japans zu den Ententemächten im Ersten Weltkrieg ermöglichten es der japanischen Industrie, ohne weitere Lizenzgebühren produzieren zu können. So entwickelten die Unternehmen durch Ausprobieren das nötig Fachwissen für die Fertigung eigener Modelle. Osaka Rikugun Zoheisho (Osaka Armeearsenal) übernahm die militärische Aufsicht und bündelte die Forschungstätigkeiten. Während des Ersten Weltkrieges begann man eine Kooperation mit der französischen Firma Schneider, die ebenfalls gute Artilleriewaffen herstellte. Schneider lieferte Geschütze und Wissen, Japan Fachwissen der Firma Krupp. Als der japanisch-chinesische Konflikt immer weiter eskalierte, unterband die französische Regierung durch Sanktionen diese Zusammenarbeit Mitte der dreißiger Jahre. Die japanische Waffenindustrie besaß aber nun das Fachwissen zweier international anerkannter Waffenproduzenten. Auf dieser Grundlage entstanden im Osaka Armeearsenal auch weiterhin gute und wirksame Geschütze verschiedener Kaliber.
Zur leichten Feldartillerie gehörten leichte 75 mm Geschütze und Gebirgsgeschütze sowie leichte 105 mm Haubitzen. Schwere Feldartillerie umfasste alle mobilen Geschütze ab 105 mm bis zum Kaliber 150 mm. Die schwere Artillerie umfasste alle Geschütze ab 150 mm. Als Festungsartillerie wurden ortsfest in ausgebauten Festungen montierten Geschütze bezeichnet. Diese werden unter "Festungstruppen" behandelt.
Die beiden Hauptmerkmale japanischer Artillerie waren relativ hohe Reichweite und geringes Gewicht. Im Angriff waren die Artilleriegeschütze ausreichend beweglich und konnten mit der vorrückenden Infanterie Schritt halten. Die Feldgeschütze waren zum Teil zerlegbar und konnten so auch über unwegsames Gelände transportiert werden.
Im Abwehrkampf war die Artillerie das Rückrad der Infanterie. Aus gedeckten Stellungen oder auch an vorderster Front war sie ein zäher Gegner. Eingebaut in Höhlen an Bergflanken war sie kaum auszumachen oder zu vernichten. Vor allem die Fähigkeit aller Geschütz bis einschließlich 105 mm Kaliber zum direkten Richten machten sie in Ermangelung wirksamer anderer Panzerabwehrwaffen zu einer brauchbaren Panzerabwehr.
Die Artilleriewaffen bis zum Kaliber von 150 mm waren zumeist von Pferden gezogen. Ab Mitte der dreißiger Jahre begann eine Mobilisierungswelle, bei der vor allem die Artillerie der mobilen Verbände durch Vollkettenzugmaschinen oder LKW gezogen wurde. Um die Mobilität bei den schlechten Straßenverhältnissen in den Kampfgebieten zu erhöhen blieb nur die Schaffung von Selbstfahrlafetten. Ab 1941 wurde einige dieser Waffen eingeführt. Die meisten blieben jedoch in der Heimat, um dort der drohenden Invasion zu begegnen.
Die Artillerie über 150 mm musste vor dem Transport zerlegt werden. Pferde, später Zugmaschinen erledigten dann den Transport. Vor dem Einsatz musste die Waffe wieder montiert werden. Dies machte die japanische schwere Artillerie für schnelle Vormärsche ungeeignet. Bei Belagerungen wie auf den Philippinen 1942 (Bataan, Corregidor) erwiesen sie sich hingegen als sehr wirksam.
Geschütze
Geschütze der Gebirgsartillerie:
(Sampohei)
Typ Meiji 31 7 cm Gebirgsgeschütz |
Typ Bofors 7 cm Gebirgsgeschütz |
experimentelles Typ 1 7 cm Gebirgsgeschütz |
Typ 99 10 cm Gebirgsgeschütz |
experimentelles Typ 1 10 cm Gebirgsgeschütz |
Geschütze der leichte Feldartillerie:
(Yasen hohei)
Typ Meiji 38 7 cm Feldkanone verbessert |
Geschütze der schweren Feldartillerie:
(Yasen Juhōhei)
Geschütze der schweren Artillerie:
(Juhōhei)
Selbstfahrlafetten der Artillerie:
experimentelles 10 cm Haubitzenfahrzeug Jiro |
experimentelles Geschützfahrzeug |
experimenteller Typ 4 schwerer Grabenmörser Ha-To |
Transportmittel
Beobachtungs- und Richtmittel
Fernrohre |
Basis-Richtmittel |
Richtoptiken |